Bern: Vermummte greiffen Polizei mit Flaschen und Pfefferspray an

polizeinews.ch: „Eine Patrouille der Kantonspolizei Bern war am frühen Samstagmorgen, 29. Oktober 2011, um zirka 0345 Uhr auf eine Schlägerei zwischen rund 20 Personen auf der Schützenmatte in Bern aufmerksam geworden. Mehrere Personen lagen am Boden und wurden mit Schlägen und Tritten traktiert. Zunächst gelang es den Polizeiangehörigen, mehrere Beteiligte der Auseinandersetzung zu trennen. Danach richtete sich die Aggression aber gegen die Polizisten und rund 20 Personen vermummten sich. Sie griffen die Polizeiangehörigen mit Pfefferspray und Flaschenwürfen ein. Um sich zu schützen, musste kurzfristig Gummischrot gegen die Angreifer eingesetzt werden.
Dank der zuvor angeforderten Verstärkung konnte die Patrouille unverletzt in Sicherheit gebracht werden. Die Polizisten und Polizistinnen wurden weiterhin mit Flaschen- und Steinwürfen angegriffen. Trotz mehrmaligen Aufrufen beruhigte sich die Gruppe nicht. Um die Sicherheit der unbeteiligten, mehreren 100 Anwesenden nicht zu gefährden, zogen sich die Polizeikräfte zurück.“

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Anarchistisches Treffen in der Schweiz, 4.-6. November

Informationen zum Programm, zur Anreise und einige Texte zur Diskussionsgrundlage (auf deutsch, französisch und italienisch) sind nun auf der Internetseite abrufbar:

http://anarchistcamp.noblogs.org/


Wir wollen die Anarchie.
Davon gehen wir aus. Doch was bedeutet das für unser Handeln, hier und heute? Wenn wir den Geschmack eines Lebens ohne Unterwerfung nicht in eine utopische Zukunft verschieben, sondern unverzüglich kosten wollen, indem wir uns auflehnen, welche Mittel und Methoden wählen wir, um diesem Geschmack am nächsten zu kommen? Wie bringen wir die Ablehnung jeglicher Autorität, die Solidarität und die Selbstorganisation in unseren Kämpfen zum Ausdruck? Wie vereinen wir die Verweigerung von inhaltlichen und praktischen Kompromissen mit der Suche nach Begegnungsmomenten unter verschiedensten Unzufriedenen und rebellischen Gemütern? Wie können wir unsere Ideen und Revolten teilen, ihnen eine soziale Tragweite, eine revolutionäre Perspektive geben? Was sind vergangene Erfahrungen von Anarchisten in der Schweiz und in anderen Ländern? Wo bieten sich hier und heute Möglichkeiten, um auf anarchistischen Grundlagen zur Verschärfung sozialer Konflikte beizutragen? Und nicht zuletzt, was tragen die wiederholten Aufstände und die konfliktreichen Veränderungen auf internationaler Ebene dazu bei?

Wir wollen uns mit allen, die an diesen Fragen interessiert sind, 3 Tage Zeit nehmen, um sie gemeinsam in Diskussionen, Gesprächen und Vorträgen zu vertiefen.
Genauere Inationen zum Programm, der Ort und ein paar Texte zur Diskussionsgrundlage werden später auf der Internetseite bekannt gegeben.

[Kannst du übersetzen? melde dich!]

Hier kann das Plakat und das Flugblatt heruntergeladen werden

folgend der Text auf Französisch, Italienisch und Englisch:

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Griechenland: zweiter Tag des Generalstreiks, Konfrontationen zwischen Anti-Autoritären und Stalinisten

Übersetzt aus dem Französischen von contrainfo

„In Griechenland hat der zweite Tag des Generalstreiks zu offenen Konfrontationen zwischen den Stalinisten und den Anti-Autoritären geführt. Nachdem der stalinistische Ordnungsdienst Anarchisten angriff, die zum Parlament gelangen wollten, und er einige der Polizei übergeben hatte, haben diese letzteren mit in Richtung der Räge der stalinistischen Gewerkschaft PAME geworfenen Steinen und Molotovs geantwortet. Der 53-jährige Gewerkschafter Dimitris Kotsaridis ist gestorben, jedoch nicht aufgrund eines Steines, wie dies von zahlreichen bürgerlichen Medien gesagt wurde und noch immer gesagt wird, sondern aufgrund einer Herzattacke, die wahrscheinlich dem massiven Gebrauch von Tränengas seitens der Polizei zu verschulden ist [was die Ärzte bestätigten]. Weiterlesen

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Über 100 Hausdurchsuchungen in ganz Italien

Im Zusammenhang mit den Unruhen in Rom kam es am Dienstag 17. Oktober in ganz Italien zu einer massiven Welle von Hausdurchsuchungen (wahscheinlich um die 100) in etlichen Städten von Norden bis Süden. Dabei wurden nach unseren Informationen bisher keine Personen verhaftet, sondern Hauptsächlich Material beschlagnahmt, das zur wiedererkennung durch die Kamerabilder von Rom (Computer, etc. wurden anscheinend nur in Rom beschlagnahmt). Anscheinend kam es in Rom zu einer Verhaftung einer Person, die als eine der Verantwortlichen für die Unruhen betrachtet wird, da sie auf verschiedenen Bildern wiederzuerkennen sei.

Folgend ein Artikel aus der NZZ: Weiterlesen

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Rom: Wut statt Empörung

Etwa 200´000 Leute versammelten sich vergangenen Samstag, den 15. Oktober in Rom zum „Marsch der italienischen Empörten. Am Rande davon kam es zu Zerstörungen und Konrontationen mit den Bullen. Die „Empörten“ ihrerseits riefen dazu auf, die „Gealttäter“ an die Bullen auszuliefern und applaudierten ihnen bei Einsätzen gegen diese.

Eine Übersetzung von LeReveil:

„Von Beginn weg der Demo greifen etwa 1000 Leute – einige hinter dem Transparent „Wir fragen nicht nach einer Zukunft, wir holen uns die Gegenwart zurück“ – die direkten Verantwortlichen unserer Misere an. Ein Luxussupermarkt wird aufgebrochen und geplündert, die Produkte werden an die Demonstranten verteilt. Luxusautos fangen plötzlich zu brennen an, die Schaufenster der Banken fallen und eine italienische Flagge an einem Luxushotel wird abgerissen.

Der Demozug nähert sich dem Kolosseum, es gibt Spannungen zwischen den Pazifisten der Demo und den hunderten von vermummten und behelmten Jugendlichen. Einige Leute verschaffen sich Zugang zur Temporärarbeitsagentur Manpower, die vollständig niederbrennt. Eine Truppe des Fernsehens wird angegriffen und aus dem Demozug vertrieben. Ein Arbeiter von FIAT freut sich auf einem Lastwagen über ein brennendes SUV und schreit: „Das restliche Benzin werden wir jetzt für was Gescheites brauchen!“ Eine Tankstelle wird niedergebrannt. Die Polizei wird nun mit Feuerwerk angegriffen. Die Demo läuft in Richtung Platz San Giovanni, der Platz, der als Ziel des Marsches vorgesehen war. Ein Polizeiposten wird angegriffen, Kameras und Scheiben werden zerstört und „Carta-Bomben“ werden herein geworfen. Noch mehr brennende Autos und getrashte Banken. Zu diesem Zeitpunkt ist ein Teil der Demo schon angekommen, aber die Mehrheit noch unterwegs. Die Polizei entscheidet, anzugreifen und die Demo in zwei Teile zu spalten. Das Resultat davon sind Kämpfe mit den Ordnungskräften, die mehrere Stunden dauern. Etliche Demonstranten schliessen sich den Aufständischen an, Tausende greifen die Polizei an, die es eindeutig nicht schafft, die Situation zu kontrollieren. Mehrere Male sind die Polizisten gezwungen, sich zurückzuziehen (sogar mit den Wasserwerfern!) unter den Angriffen der jugendlichen Vermummten, die Steine und Feuerwerk auf sie schmeissen. Ein gepanzertes Polizeifahrzeug brennt, Applaus in der Menge. Barrikaden werden errichtet und die sehr mobilen Aufständischen greifen auch ein Sitz des Verteidigungsministeriums an, der komplett von den Flammen zerstört wird. Erst gegen 20 Uhr zerstreuen sich die Demonstranten, bauen aber hinter sich immer noch Barrikaden. Umnutzung urbanen Mobiliars und brennende Abfalleimer. Etwa 70 Verletzte, Demonstranten (wovon einer schwer an der Hand wegen einer Feuerwerksrakete) sowie Polizisten. Die Anzahl Verhaftungen ist im Moment noch nicht bekannt.“

Anscheinend kam es an diesem Tag in Rom zu 12 Verhaftungen. Weitere 6 Personen wurden bei der Kontrolle eines Fahrzeugs auf der Autobahn verhaftet, in dem „belastendes Material“ gefunden wurde.

Quelle

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Lausanne/Nyon: Parkanlagen sabotiert in Solidarität mit Flughafenprojekt in Nantes

Eine Flyer und eine kurze Beschreibung der Situation in Nantes findet sich hier.

Solidaritätsaktion mit den räumungsbedrohten Besetzern der ZAD und jenen, die gegen das Flughafenprojekt in Notre-Dame-des-Landes kämpfen.

In der Nacht von Freitag 30. September auf Samstag 1. Oktober wurden die Ticketautomaten von zwei Parkanlagen in Lausanne und Nyon sabotiert. Zur selben Zeit wurden die Mauern dieser Orte mit Beschriftungen versehen wie „Nous ne nous laisserons pas aménager !“, [„Wir lassen uns nicht ausbauen!“] „Vinci dégage !“ [„Vinci hau ab!“], „La ZAD est partout !“ [„Die ZAD ist überall!“]. Weiterlesen

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Faltblatt zu den vergangenen kleinen Zürcher Unruhen

Diese kleine Zeitschrift (ein gefaltetes A3) mit zusammengestellten Texten und Flugblattern, die rund um die Krawalle entstanden sind, wurde in den letzten Tagen auf den Strassen von Zürich verteilt.
Ein ausdruckbares PDF befindet sich hier.
Folgend die verschiedenen Artikel:

 

zu den kleinen
Zürcher Unruhen
vom 10., 16. und 17. September

 

 


Editorial

Die meisten werden es mitbekommen haben, das Gejammer der Medien war kaum zu überhören: Während der letzten Wochen kam es in Zürich wiederholt zu Krawallen. Die staats­treuen Soziologen sind völlig aufgewühlt und debattieren nun, was nur mit dieser Jugend los sei, die plötzlich so “völlig grundlos“ ausser sich geriet, obwohl man sie doch so sorgfältig an tausend Gesetzen, Normen und käuflichen Lifestyles festband. Wer sind nur diese Leute? Was wollen sie? Nun, die Fragen dieser Soziologen gehen uns am Arsch vorbei. Diese Wut hat seine Gründe, bei jeder und jedem die eigenen, denn davon gibt‘s genug. Jene, die sie analysieren wollen, sind stets jene, die sie besänftigen und integrieren wollen. Wir aber, einige anarchistische Individuen, die Verfasser dieses kleinen Blattes, wir haben nicht die Absicht, für andere zu sprechen oder hineinzuinterpretieren. Wir suchen schlicht nach Komplizen, um jene Wut gegen die Autoritäten zu teilen, die auch wir verspüren, und um ihr gemeinsam Auslass zu geben. Wir sehen in diesen Krawallen einen kleinen, aber schönen Schritt in die Richtung eines Lebens, in dem wir uns von nichts und niemandem Unterwerfen lassen. Die Bullen, sowie alle anderen Autoritäten, werden sich uns dabei immer in den Weg stellen, immer wenn wir uns Raum nehmen, um mit etwas anderem zu experimentieren, als dieser erdrückenden Einheitsscheisse, wenn wir zu erfahren versuchen, was Freiheit sein könnte… –­ und darum schmeissen wir mit Steinen nach ihnen!

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Zürcher Verunsicherung: Filiale der Zürcher Versicherung angegriffen in Solidarität mit den Krawallen

gefunden auf indymedia.ch:

Bei einer Filiale der Zürcher Versicherung in Schlieren sind 2 Schaufenster und eine Türe eingeschlagen. Auf den Wänden war zu lesen:
„In Solidarität mit den Unruhen in Zürich (und Basel)!“
„Freiheit für alle Gefangengenommenen!“
„Die beste illegale Fete wird die soziale Revolution“
„Gegen alle Autoritäten“
Gesehen am frühen Morgen des vergangenen Freitag (30. Sept.)

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Internationale anarchistische Buchmesse – 15./16. Oktober in Brüssel, Belgien

Eine Seite mit genaueren Angaben und verschiedenen Diskussionsbeiträgen zu diesem Treffen in verschiedenen Sprachen (auch auf Deutsch) findet sich hier.

Einladung

Von Unzufriedenheit

Das Trugbild des sozialen Friedens, das jahrzehntelang in den Ländern Europas geherrscht hat, liegt heute an einigen Orten schlichtweg in Scherben, während es an anderen Orten allmählich seine ersten Risse aufzuweisen beginnt. In all diesen Jahren haben sich Revolutionäre und Anti-Autoritäre daran gewöhnt, ihre Kämpfe als einen berechtigten Versuch zu betrachten, den Grabstein der Befriedung aufzubrechen oder Spannungen, die hier und dort zu Tage kommen, zu vertiefen. Die momentanen Veränderungen scheinen jedoch Türen zu weitergehenden Möglichkeiten zu öffnen. Während einige Revolten wie jene im November 2005 in Frankreich oder jene im Dezember 2008 und April-Mai 2010 in Griechenland, (ohne dabei kleinere aber trotzdem wichtige Konflikte und diffuse Revolten zu vergessen) den Schatten wie durch Fackeln einer neuen Wut zurückschrecken lassen, werden wir durch die Aufstände an der anderen Seite des Mittelmeeres vor Herausforderungen gestellt, die lange Zeit nicht mehr wirklich Teil unseres Denkens und Agierens gewesen sind: die Frage des Aufstandes und jene der revolutionären Perspektiven oder um es mit andern Worten auszudrücken; der breiten und tiefgehenden Subversion der sozialen Verhältnisse. In einer stürmischen sozialen Situation liegt die Herausforderung nämlich gewiss nicht nur im Schüren der Flammen, sondern vielmehr im Wissen, wie dazu beigetragen werden kann, dem Feuer die Wärme der Freiheit zu verleihen. Angesichts dieser sich verändernden sozialen Situationen, die uns sowohl mit neuen als auch anderen als uns bisher bekannten Hindernissen konfrontieren, denken wir, dass es von besonderer Wichtigkeit ist, unsere Köpfe nach neuen Wegen zu durchforschen, die Modelle hinter uns zu lassen und über unsere Möglichkeiten nachzudenken, die der Entfachung des sozialen Sturmes als Ermutigung und Beitrag dienen können. Denn durch den Mangel an revolutionären Perspektiven, auf kleiner sowie grosser Skala, laufen wir schnell Gefahr, auf einem Abstellgleis zu landen, wo uns vor allem Stillstand erwartet.

…hin zu einer Gelegenheit

Wir denken, dass sowohl praktische Erfahrung als auch Zeit und Raum nötig sind, um erneut zur Entwicklung revolutionärer Perspektiven zu gelangen. Obwohl keine einzige Situation exakt einer anderen entspricht, erscheint uns die Grundlage, die Anarchisten und Anti-Autoritäre über alle Grenzen hinweg teilen, mehr als genügend, um eine Diskussion zu ermöglichen und eine Anzahl neuer Wege zu erforschen. Darum wollen wir von dieser internationalen anarchistischen Buchmesse eine der hoffentlich vielenGelegenheiten kreieren, um uns Themen zuzuwenden, die uns nicht nur nahe am Herzen liegen aber darüber hinaus auch schon allzu lange Zeit unter den Teppich gekehrt wurden. Unserer Meinung nach, kann die relativeLeere, erzeugt durch die aussichtslose und langweilige Wiederholung von aktivistischen/militanten Schemen, die Ideologisierung gewisser Methoden oder Ansatzpunkte und das wachsende Unvermögen, in immer labiler erscheinenden sozialen Situationen, das Feuer an die Lunte zu legen, überwunden werden, wenn wir uns erneut auf das Gebiet der revolutionären Hypothesen begeben. Mit dieser internationalen Buchrmesse wollen wir somit Platz für Diskussionen und informelle Begegnungen unter Anarchisten und Anti-Autoritären kreieren, die durch ihre Praxis und Ideen, ihre Aktivitäten und Kämpfe und ihre Interventionen und Hypothesen versuchen, diese Leere zu durchbrechen.

…und einer Einladung über die Grenzen hinweg

Wie aus diesem kurzen Abriss hoffentlich zu verstehen ist, ist der Ausgangspunkt dieser Zusammenkunft internationalistisch. Zum einen, weil eine gegenseitige Bereicherung über die Grenzen hinaus die Mühe immer Wert sein kann und zum anderen, was uns viel wichtiger scheint, weil uns die Frage der revolutionären Perspektiven, unweigerlich dazu führt, über die lokalen Besonderheiten hinauszugehen.

Wir wollen so viel wie möglich aus dieser Begegnung herausholen und denken, dass geschriebene Beiträge dabei als Unterstützung und Inspiration dienen können. Darum laden wir auch alle Gefährten von Herzen dazu ein, bereits im Vornherein Diskussionsbeiträge zu schreiben und uns zuzuschicken. Diese werden dann im Laufe der kommenden Monaten vor der Buchmesse übersetzt und verbreitet.

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Italien: 18 Migranten in Brindisi ausgebrochen

Gefunden auf indymedia.ch, Übersetzt von Le Reveil
Hier ist ein kurzer Text zum Kontext und ein Flugblatt, hier ein Demonstrationsaufruf von dort.

Solidaritätsaktion mit den von Räumung bedrohten BesetzerInnen der ZAD und all denjenigen, die gegen das Flughafenprojekt in Notre-Dame-des-Landes kämpfen.

In der Nacht von Freitag 30. September auf den Samstag 1. Oktober wurden die Ticketautomaten zweier Parkhäuser in Lausanne und in Nyon sabotiert. Gleichzeitig wurden die Wände an diesen Orten mit Slogans wie „Nous ne nous laisserons pas aménager!“ [„Wir werden uns nicht bebauen lassen!“], „Vinci dégage!“ [„Vinci hau ab!“] und „La ZAD est partout!“ [„Die ZAD ist überall!“] verschönert.
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Der Kampf gegen Autoritäten ist eine Frage der Würde

Ein Flyer, der in den vergangenen Tagen auftauchte:

FUCK THE POLICE
Der Kampf gegen Autoritäten ist eine Frage der Würde

Wir wehren uns gegen die Polizei, weil kein Mensch das Recht hat über andere Menschen zu bestimmen. Die Polizei dringt in unser Leben ein und schikaniert uns, indem sie uns zwingen will, nach dem herrschenden Gesetz zu leben. Sie verachtet unseren Willen, um ein Gesetz zu verteidigen, dass die Interessen der Reichen vertritt und ihnen erlaubt uns auszubeuten. Das Gesetz will uns zur Lohnarbeit zwinge, die nichts anderes ist als moderne Sklaverei, die ein paar wenigen erlaubt, sich an uns zu bereichern, während wir hart arbeiten müssen, um uns über Wasser zu halten. Die Autoritäten erwarten von uns, dass wir uns gebeugt all ihren Zwängen unterwerfen und uns mit einem langweiligen Leben zwischen Arbeit und Konsum zufrieden geben. Für uns ist es eine Frage der Würde unser Leben selbst zu bestimmen und uns von niemandem vorschreiben zu lassen, was richtig oder falsch ist. Es ist eine Frage der Würde, sich gegen die Versklavung durch die Lohnarbeit zu wehren und gegen eine Gesellschaft, die uns Zwänge aufsetzt, unterdrückt und einsperrt. Wir lassen uns nicht auf den Kopf spucken, deshalb antworten wir mit Feuer und Steinen auf die Gewalt dieser Gesellschaft. Wir haben nichts zu verlieren, denn was uns diese Gesellschaft bietet, lässt in uns nur Leere zurück. Wir wollen ein freies und selbstbestimmtes Leben, das durch gemeinsames Einverständnis geregelt ist und die Würde der Menschen respektiert.

Wir lassen uns von niemandem sagen, was wir zu tun haben, denn nur wir alleine bestimmen über unser Leben. Unsere Leidenschaft für die Freiheit ist stärker als jede Autorität.

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Flyer: Wir zerstören Banken, weil…

Folgend der Text eines Flyers, der hier in den letzten Tagen auftauchte [es handelt sich um eine veränderte Übersetzung eines Flugblatts, das in den 80ern bei Unruhen in Paris auftauchte]:

Wir zerstören Banken, weil wir das Geld als Hauptursache unserer Unzufriedenheit erkannt haben.
Wir zerstören Schaufenster, nicht weil das Leben teuer ist, sondern weil uns die Ware um jeden Preis am leben hindert.
Wir zerstören Maschinen, nicht um den Arbeitsplatz zu verteidigen, sondern weil wir die Lohnsklaverei angreifen wollen.
Wir greifen Bullen an, nicht weil wir sie aus der Stadt jagen wollen, sondern um sie aus unserem Leben zu vertreiben.
Die Medien wollen uns gefährlich sehen – wir werden noch viel schlimmer sein.

die ursprüngliche französische Version: Weiterlesen
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Krawallnacht in Basel

Auf dem Voltaplatz in Basel, von dem seit Monaten ein Teil mit einem kleinen selbstgebauten Turm und Sitzgelegenheiten „besetzt“ wird, fand vergangenen Samstag Abend ein illegales Fest mit 100-150 Leuten statt. Im späteren Verlauf wurden Baumaterialien der dortigen Baustelle in Brandgesteckt, Trams mit Farbe beworfen und Zivilpolizisten tätlich angegriffen. Gegen 3 Uhr in der Nacht wurden ca. 30 Scheiben eines nahegelegenen Neubaus eingeschlagen, dessen Ladenflächen teilweise schon benutzt, teilweise unbenutzt waren. Ein Teil des in diesem Quartier vorangehenden Aufwertungsprojektes. Die Polizei hielt sich den ganzen Abend im Hintergrund, als diese dann nach diesem Angriff die Feuerwehr begleitend mit etwa 50 Cops auftauchte, zerstreuten sich die Anwesenden.

2 Personen wurden von der Polizei über Nacht in Gewahrsam genommen.

Medien

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Nach Unruhen in Zürich: 20 Personen in Untersuchungshaft, 1 Person im Ausschaffungsknast!

TagesAnzeiger:

„Von den Chaoten, die bei den Ausschreitungen vom vergangenen Wochenende in Zürich verhaftet wurden, sitzen nun zehn weitere in Untersuchungshaft.
Insgesamt sind somit 20 mutmassliche Randalierer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren im Gefängnis. Wie lange sie dort bleiben, ist gemäss einem Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft unklar. Wenn jemand alles abstreite, könne es durchaus «einige Tage dauern», sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Bei den Ermittlungen werden nebst Handy-Daten auch zahlreiche Video- und Fotoaufnahmen ausgewertet. Insgesamt wurden am letzten Krawall-Wochenende 91 Personen festgenommen, davon wurden 71 inzwischen wieder auf freien Fuss gesetzt. 18 von ihnen wurden per Strafbefehl bestraft, wobei das Strafmass jeweils bedingte Geldstrafen zwischen 120 und 180 Tagessätzen zu 30 bis 80 Franken betrug.“

Eine Person, deren Aufenthaltsbewilligung während der U-Haft zeit ablief, wurde direkt in den Ausschaffungsknast nach Kloten verfrachtet!
Mehr Infos folgen wenn möglich später…

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Bilder von Zivibullen

Folgend zwei Links zu Artikeln, wo sich Bilder von Zivibullen finden:

Zürich

Bern

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Bern: Nach Rauferei bei Verhaftungsversuch eines Papierlosen vor der Reitschule, 1 angegriffener Polizeivan

BernerZeitung:

„Der Streit begann am Donnerstagabend kurz nach 18 Uhr. Laut Polizei hatten zwei Zivilfahnder auf der Schützenmatte einen Mann entdeckt, der ihnen verdächtig erschien. Er sei «gezielt in Richtung Reitschule» geflüchtet, die Polizisten seien ihm gefolgt und hätten ihn im Innern der Reitschule festhalten können.
Der Mann habe zunächst keine Gegenwehr geleistet, doch seien die Polizisten plötzlich von Drittpersonen bedrängt und am Verlassen der Reitschule gehindert worden. Im Innenhof seien die Fahnder dann von einer grösseren Gruppe tätlich angegangen worden.
30 bis 40 Personen hätten die Fahnder massiv bedrängt, «aus der Menge wurde auf die Polizisten eingetreten». Um die Personen auseinander zu treiben, habe man Reizstoffspray eingesetzt. Die beiden Fahnder seien bei dem Handgemenge leicht verletzt worden und hätten die Reitschule erst verlassen können, als zusätzliche Polizisten zu Hilfe geeilt seien.“ […]

„Beim «verdächtigen Mann», den die Fahnder ursprünglich im Visier hatten, handelt es sich um einen 29-jährigen Nigerianer. Er wird wegen illegalem Aufenthalt verzeigt.“

„Die Darstellung der Polizei enthalte zahlreiche falsche Angaben, entgegneten die Reitschul-Betreiber in einem Communiqué.“ Ein Video der Vorkommnisse zeige, dass die Gewalt in erster Linie von den Bullen auskam, die einen Einschreitenden tätlich angriff, den sie nun wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte, versuchter Körperverletzung, Hinderung einer Amtshandlung sowie Freiheitsberaubung verzeigen.

„Die Aktion hatte noch ein Nachspiel: Spät in der Nacht zogen mehrere Dutzend Personen Richtung Polizeiwache am Waisenhausplatz. Laut Polizei griffen die teils Vermummten unterwegs ein Patrouillenfahrzeug an [anscheindend wurden die Scheiben eingeschlagen] und forderten die Freilassung des Schweizers. Erst um etwa 2 Uhr war Ruhe.“

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Lampedusa: Abschiebelager nach Revolten niedergebrannt; Konfrontationen mit der Polizei und Inselbewohnern

Auf der zwischen Italien und Nordafrika gelegenen Insel Lampedusa kommen weiterhin kontinuierlich Migranten aus Nordafrika, hauptsächlich aus Tunesien und Lybien an. Seit den Aufständen im Maghreb und den darauffolgenden Migrationswellen sind mehr als 48’000 illegale Migranten im Süden von Italien angekommen, viele passierten diese Insel. Im dortigen Abschiebelager, ebenso wie in jenen von ganz Italien, sind bereits verschiedene massive und zerstörerische Revolten aufeinander gefolgt. Vergangenen 20. September, gegen 17:00 Uhr, nachdem sich die Proteste und Revolten schon seit Tagen erneut häuften, haben die 1’300 eingesperrten Migranten ihren Knast an drei Stellen in Brand gesteckt. Etwa 800 von ihnen gelang anschliessend die Flucht ins Innere der Insel, wo sie eine spontane Demonstration bildeten und forderten, auf den Kontinent gelangen und ihre Reise fortsetzen zu können. Etwa 400 Gefangene wurden von den Ordnungskräften wiederaufgegriffen und in einem Stadion zusammengepfercht, wo sie die Nacht unter offenem Himmel verbrachten. Einige von ihnen sind bereits in andere Abschiebezentren von Italien verfrachtet worden. Das CIE von Lampedusa existiert gegenwärtig schlicht und einfach nicht mehr, die Flammen haben die gesamte Einrichtung verzehrt!

Am Dienstag 21. September kam es Mitten am Tag zu Konfrontationen zwischen Anti-Riot-Polizisten und einigen hundert tunesischen Migranten, die in der Stadt von Lampedusa unter Schreien von « Freiheit, Freiheit! » gegen ihre Lage protestierten. Während der Konfrontationen, wobei die Bullen grosszügig ihre Schlagstöcke einsetzten, kam es laut Medienangaben zu etwa einem dutzend Verletzten, davon drei Polizisten. Bewohner der Insel, die sich durch die Präsenz der Migranten belästigt fühlen, warfen mit Steinen nach ihnen, woraufhin sich diese wehrten. Mehrere dutzend Lampedusianer belagerten die Gemeindebüros, wo sich der Stadtrat Bernardino De Rubeis verschanzte, dem sie eine zu tolerante Führung gegenüber den Migranten vorwerfen. Dieser meinte gegenüber der Presse, dass « die Bürger auf nichts anderes warten, als sich die Justiz selbst zu machen ».

Der üble Duft von Bürgerkrieg, der sich allmählich etwas mehr verteilt…

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Frankreich, Notre-Dame des Londres: Immer schneller, immer weiter [Flugblatt]

In Notre Dame des Landres, in der Nähe der französischen Stadt Nantes findet seit einiger Zeit ein Kampf gegen den dortigen Bau eines neuen Flughafens statt. Vergangenen 27. Juli kam es zu einer Demonstration und Besetzung auf dem Flughafengelände, wobei es zu Verwüstungen von Teilen der Einrichtung und zu Konfrontationen mit der Polizei kam. Während der letzten Monate sind wiederholt Baumaschinen und Büros von Firmen angegriffen worden, die in diesem Projekt kollaborieren.

Der folgende Text ist eine Übersetzung aus dem Französischen eines Flyers gegen dieses Flughafenprojekt, der sich inhaltlich an ein Flugblatt anlehnt, das im März 1998 während der Anfänge des Kampfes gegen des Projekt eines Hochgeschwindigkeitszuges im Val Susa, Italien geschrieben wurde. Er ist also eine schöne Verbindung zwischen Kämpfen, die sich an verschiedenen Ecken der Welt gegen dieselbe Entfremdung und Unterdrückung durch den Fortschritt des Kapitalismus wenden.

Immer schneller, immer weiter

In diesem Ecken der Welt will man uns den Bau eines neuen Flughafens aufdrängen. Einen grossen, einen schönen, ganz ökologisch und neue Stellen schaffend, den Arbeitsmarkt belebend, ein Stolz des « grossen Westen ». Ein Flughafen! Ja, aber um was zu tun? Die Freude des Reisens, als ein Abenteuer und eine Entdeckung, ist eine Sache. Die Notwendigkeit, sich so schnell wie möglich fortzubewegen, ist eine andere. Flugzeuge, TGV und Autobahnen sind nichts anderes als eine Antwort auf diese falsche Notwendigkeit: Jene, den grössten Raum in kürzester Zeit zu durchqueren.

Von welchem Raum und von welcher Zeit sprechen wir? Zack zack von Nantes nach Berlin von Berlin nach Nantes, festgekrallt an seine 24 Stunden, wird jeder am Ankunftsort das selbe Cola, das selbe Sandwich und die selbe Langeweile vorfinden, wie am Abfahrtsort. Mit dem Flugzeug ist es möglich, die selbe Langeweile, das selbe Sandwich und das selbe Cola in 5 Stunden zu erreichen, anstatt in zwölf, anstatt in hundert. Wohlbemerkt also! Dies ist der Fortschritt, der uns vor Bewunderung den Mund offen lassen soll? Man präsentiert uns den Zeitgewinn als ein menschliches Bedürfnis, das jeder befrieden können müsse, doch wieso und für wen Zeit gewinnen? Ist die Zeit ein Besitz, den man gewinnt oder verliert, und der Raum eine neutrale Weite, die es zu bezwingen gilt?

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Italien, Val Susa: Gegen diesen Zug

Dieses Flugblatt wurde am 8. September auf Informa-Azione publiziert.
Weitere Texte und Übersetzungen zum Kampf im Val Susa finden sich hier und hier.

Gegen diesen Zug 

Wir kamen aus ganz Italien und grossen Teilen Europas. Wir traffen uns hier, in den Bergen des Val Susa, wir teilten einen Teller Pasta und den letzten Schluck Wein. Wir teilten mit Selbstverständlichkeit, mit engen Freunden oder völlig unbekannten Personen – bis Gestern. Aus Milano, Rom, Paris, Zürich, Bilbao, Neapel oder anderen nie vernommenen Orten – bis Gestern. Es gibt solche, die kein einziges Wort Italienisch sprechen, solche, die noch nie eine Wanderung in den Bergen machten, solche, die an Petitionen glaubten – bis Gestern. Wir haben ähnliche Erfahrungsberichte ausgetauscht, in allen Ecken der Welt. Wir sind alle hier, um uns in diese Schlacht zu werfen, die von den Frauen und Männern des Val Susa begonnen wurde, gegen das Projekt eines Hochgeschwindigkeitszuges. Es ist ein Kampf, der den Horizont dieser Berge überstieg, um Praxis und « Erbe » von Revoltierenden ganz Europas zu werden. Es ist auch unser Kampf – Heute.
Wir kämpfen hier gegen etwas an, das ein perfektes Beispiel der Erfordernisse einer Warenwelt und eine Spitze des Eisbergs des Fortschritts darstellt. Eines Fortschrits der Technik, der unerbittlich auf die Zerstörung der Menschheit* zusteuert – der Menschlichkeit eines jeden von uns.
Was uns hierher gebracht hat, einige seit Jahren, andere seit einigen Wochen oder Tagen, das ist dennoch nicht nur die rechtmässige Solidarität gegenüber jenen, die mit Würde gegen die Zerstörung ihres eigenen Lebensraumes kämpfen. Es geht um ein tieferes und intimeres Verlangen nach Freiheit.
Wir kämpfen, hier wie überall, für die Freiheit. Die Freiheit eines jeden Individuums, die meine, die notwendigerweise dort beginnt, wo auch jene aller anderen beginnt, denn solange auch nur ein einziger in Ketten liegt, kann ich nicht frei sein. Weiterlesen

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Die kommende Empörung

Dies ist eine Übersetzung eines Flugblatts das auf Indymedia Nantes und LeReveil publiziert wurde. Die Übersetzung wurde auf Indymedia.ch gefunden und hier etwas überarbeitet.

 Die kommende Empörung

Seit einigen Monaten bereits kann man die Bewegung der sogenannten „Empörten“ oder „echten Demokratie“ in mehreren Ländern Europas aufkommen sehen. 

Hier wie sonstwo gab sie Anlass für diverse konditionierte Reflexe, Fallen und Hürden, die die „sozialen Bewegungen“ im Allgemeinen betreffen: zunächst der Fetischismus der Praktiken (wie die Platzbesetzung, das Sit-In, die Happenings oder die Kundgebung, und nun der Marsch*…) und die strikte Beschränkung der Bewegung auf diese Praktiken, dann die demokratische Grundhaltung (der religiöse Respekt und der Vorrang, der den kollektiven Entscheidungen gegeben wird, die in Versammlungen getroffen werden, welche „die Bewegung repräsentieren“), der „bürgerliche Nihilismus“ (bornierter Respekt vor den Gesetzen, der Abstimmung, den vom Staat gegebenen „Rechten“ und den von ihm verlangten Pflichten) und die dogmatische „Gewaltlosigkeit“ (die soweit geht, dass sogar Polizeigewalt gegen jene, die sich diesem Dogma widersetzen, verteidigt wird) und folglich die hegemonistische Haltung (die Kontrollergreifung der Bewegung durch eine ihrer Fraktionen) und vor allem: die Abwesenheit einer revolutionären Perspektive und die Einkapselung in abstrakten und reformistischen Forderungen. Weiterlesen

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