Wo befinden wir uns?

http://andiewaisendesexistierenden.noblogs.org/gallery/5738/vorschaudeckblatt.gifBrochüre mit verschiedenen Texten von Miguel
Amoros aus Spanien erschienen.
Übersetzt aus dem Französischen, Sommer 2010
60
Seiten.

Texte:

Anstelle einer Einleitung


Wo befinden wir uns?
Die Partei des Staates
Das Gewicht
der Erinnerung

Urbanismus und Ordnung
Nachwort zur
spanischen Ausgabe der "Geschichte von 10 Jahren
"

PDF-Datei
zum ausdrucken finden sich hier: Deckblatt  +  Brochüre

Folgend der erste Text aus der Brochüre:

 

Wo befinden wir uns?
 
Einige Überlegungen bezüglich der Technik und
Methoden zur Bekämpfung ihrer Herrschaft

 

« Was wollen wir vollbringen? Die soziale Organisation verändern, auf der die gewaltige Struktur der Zivilisation beruht und die im Laufe jahrhundertelanger Konflikte mit älteren und sterbenden Systemen errichtet wurde, deren Krönung der Sieg der modernen Zivilisation über die natürlichen Lebensbedingungen war. »
William Morris, Where are we now?, 1890.

 

Wenn Walter Benjamin in seinem Artikel “Theorie des deutschen Faschismus“ an den scheinbar unzeitgemässen Satz von Léon Daudet « l‘automobile, c‘est la guerre » erinnert, verbildlicht er die Tatsache, dass die technischen Geräte, falls sie im Leben der Leute nicht auf eine Leere treffen, die ihre Notwendigkeit legitimiert, diese Notwendigkeit forcieren, indem sie eben dieses Leben zugrunde richten. Wenn die soziale Realität für die technischen Vorstosse, die an ihrer Tür klopfen nicht reif ist, Pech für sie, denn sie werden sie verwüsten. Dies führt dazu, dass die ganze Gesellschaft, wie als Folge auf einen Krieg, durch die Technik umgewandelt wird. Tatsächlich hat man alleine in Anbetracht der immensen Masse an Bevölkerungsverschiebungen, der gewaltigen Menge an Daten, die von den modernen Informationstechnologien gesammelt und behandelt werden, und der hohen Zahl an Verlusten durch Unfälle, Selbstmorde oder zeitgenössische Krankheiten den Eindruck, dass sich auf der Bühne der Ökonomie, der Politik oder des alltäglichen Lebens ein eiskalter Krieg abspielt. Ein Krieg, in dem man stets durch technische Überlegenheit in Sachen Autos, Computer, Biotechnologien, etc. zu siegen versucht. Die immer mächtigeren technischen Mittel tragen schon von der Natur der kapitalistischen Gesellschaft her nicht im Geringsten zum sozialen Zusammenhalt und zur persönlichen Entfaltung bei, da die Technik alleine zur Bewaffnung der Gewinnerseite dient. Für Benjamin also, und für uns, « wird jeder kommende Krieg gleichzeitig eine Revolte der Sklaven der Technik sein. » Weiterlesen
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Genf: 5 verletzte Wärter bei gescheitertem Gefängnisausbruch

Ein Artikel aus dem Tages Anzeiger, 03.08.2010 :

"Bei einem Fluchtversuch aus dem Gefängnis Champ-Dollon wurden fünf Wachleute verletzt. Es ist bereits die zweite Negativmeldung aus der Genfer Strafanstalt innert kurzer Zeit.
In der Nacht auf Dienstag versuchten drei Männer aus der Genfer Strafanstalt Champ-Dollon zu fliehen. Der Fluchtversuch konnte jedoch noch innerhalb der Gefängnismauern vereitelt werden. Dabei wurden fünf Wachleute verletzt.
Die Männer zerschlugen die Fensterscheibe in ihrer Zelle und flohen. Sie kamen jedoch nicht weit. Noch innerhalb des Gebäudes wurden sie vom Aufsichtspersonal gestellt, wobei die Wärter Gewalt anwenden mussten.

Verletzungen aller Art

Dabei wurden fünf von ihnen verletzt. Einer habe wahrscheinlich ein gebrochenes Handgelenk, ein anderer einen Bänderriss, sagte am Dienstag Gefängnisdirektor Constantin Franziskakis.
Bei den drei Häftlingen, die den Fluchtversuch wagten, handelt es sich um «harte Jungs». Einer der drei wurde nach seinem Fluchtversuch sofort nach Frankreich ausgeschafft.

Auseinandersetzungen am Wochenende

Die beiden anderen – der eine bereits verurteilt, der andere wartet noch auf sein Urteil – wurden entsprechend bestraft. Sie müssen für sechs Monate in Isolationshaft.
Im Genfer Gefängnis Champ-Dollon fanden am Wochenende zudem gleich mehrere Auseinandersetzungen zwischen Häftlingen statt. Die schlimmste endete mit einer Stichverletzung. Der verletzte Häftling sei ausser Lebensgefahr, sagte Franziskakis.

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Zürich: Kappute Scheiben bei Architektenbüro

gefunden auf indymedia.ch:

"[…] An der Carmenstrasse 28, direkt oben am Römerhof (der ist in Zürich), sind bei einem eher unscheinbaren Gebäude alle Fenster im Erdgeschoss eingeschlagen. Auch scheint etwas übermalt. […] Das Büro bei dem die Fenster kaputt sind, ist von den Annette Gigon/Mike Guyer, dipl. Architekten ETH/BSA/SIA AG. […] "Die Handschrift von Gigon/Guyer tragen neben diversen Privatvillen in Zürich unter anderem das Kirchner Museum in Davos, das Liner Museum in Appenzell, der Hörsaal der Uni Zürich oder die Wohnüberbauung Broëlberg I und II in Kilchberg " und noch viel interessanter, die sind die, die den Prime Tower entworfen haben. "Das Prime Tower Achteck istdas einstimmig ausgewählte Siegerprojekt eines international hochkarätig besetzten Wettbewerbs. Für den Entscheid zugunsten des Zürcher Architekturbüros Gigon/Guyer sprachen unter anderem «das kristalline Äussere, das sich vom Umfeld abgrenzt, die feinen Bewegungen und Vorsprünge, die vielfache Nutzbarkeit des pragmatisch grossen Grundrisses und die statische Konzeption mit den vorgespannten Decken»." 

Weiter steht auf der 
Homepage:

"Herausragend, hochkarätig – der 126 Meter hohe Prime 
Tower in Zürich West wird schon als Projekt mit 
Superlativen bedacht. "

 
"Zürichs neues Wahrzeichen definiert auf 36 Etagen neue Massstäbe für Geschäftsliegenschaften punkto Architektur, Transparenz, Ausstrahlung und technischer Perfektion." 

"40 000 m2 Nutzfläche, 1 200 m2 Büroraum pro Etage, Raum 
für bis zu 2 000 Arbeitsplätze.""
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Ja, aber was wollt ihr denn eigentlich?

http://andiewaisendesexistierenden.noblogs.org/gallery/5738/jaber-titelblatt.gif„Was uns als Anarchisten charakterisiert,
ist, dass wir die Ziele als untrennbar von den Mitteln betrachten, denn
die Methoden des Kampfes geben bereits Einblick in das Leben, wofür wir
kämpfen. Der Sinn dessen, was wir tun, haftet der Aktivität selbst und
nicht der Anzahl quantitativer Resultate an; eben weil die sozialen
Kräfte unvorhersehbar sind, kann man sie nicht in Zahlen messen: was
wir wahrnehmen, das sind im Grunde nur die ersten, sich bildenden
Kreise der Steine, die wir werfen.
[…]
Und somit ist das,
was wie ein ”Purismus” erscheinen mag, in Wirklichkeit eine recht
konkrete Weise, die Existenz zu betasten, ”mit der stolzen Freude des
sozialen Kampfes”. Wir glauben nicht an aufgehende Sonnen der Zukunft,
während man im Hinterzimmer Berechnungen anstellt. Die Welt, in welcher
wir leben wollen, muss so viel wie möglich in unseren eigenen
Beziehungen und Verhaltensweisen enthalten sein.
[…]
Uns als
Ausgebeutete an der Seite von anderen Ausgebeuteten betrachtend, denken
wir, dass unsere Ungeduld und unsere Entschlossenheit hier und jetzt
anzugreifen, einen Teil des Klassenkonfliktes ausmacht. Wir lassen
keine Hierarchie unter den Mitteln zu, die sich auf den im
Strafgesetzbuch vorgesehenen Risiken begründet: ein Flyer hat die selbe
Würde wie ein Sabotageakt, denn die direkte Aktion steht für uns der
Verbreitung von Ideen nicht gegenüber.“

 

 
Ja, aber was wollt ihr denn eigentlich? 

Die Brochüre als PDF

Übersetzt aus dem Italienischen und Französischen
Frühling 2010
Originaltitel: « Sì, ma cosa volete in fondo ? »
              Adesso (Rovereto-TN), nr. 29,
                           6. September 2004

 
Diese
Ausgabe von Adesso* wird anders sein als die anderen. Wir werden
versuchen, auf eine Frage zu antworten, die uns oft gestellt wird: «
Ja, aber was wollt ihr denn eigentlich?

».
In einer Zeit, in der sich die Repression verschärft, in Anbetracht
der kürzlichen Verhaftungen von Anarchisten in Trento und im Rest
von Italien, werden sich manche vielleicht über die Wahl eines solch
allgemeinen Themas wundern.

Es
mangelt gewiss nicht an Dingen, die über all dies gesagt werden
müssen und wir werden dies so bald wie möglich tun. Sogar die
Blinden werden von nun an einsehen müssen, dass die Macht bei jeder
Form von Dissens auf immer offenere Weise zuschlägt. Dennoch darf
uns die Repression nicht die Luft abschneiden, indem sie uns dazu
zwingt, ausschliesslich nach ihrem Zeitplan zu handeln. Die Rolle von
ewigen Kassandren** gefällt uns nicht. Vielleicht ist dies der
Grund, weshalb wir das Verlangen verspührt haben, jenseits der
spezifischen Kämpfe und Episoden und trotz der Bullen,
Staatsanwälte, Journalisten und Gefängniswärter ein paar Zeilen
für das Leben, wofür wir kämpfen, zu schreiben – wieso jetzt?,
das ist nicht leicht zu sagen. Die Fragen, die uns am Herzen liegen –
wie beispielsweise jene, einer Gesellschaft ohne Gefängnisse –,
werden sozusagen kaum angerissen werden. Dazu brauchen wir gewiss
ganz andere Sachen als eine Ausgabe von
Adesso.
Trotzdem haben wir Lust, es zu versuchen, wenn auch in dem begrenzten
Rahmen unseres Blattes für soziale Kritik. Aber wo beginnen? Weiterlesen

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Brennende Autos in verschiedenen Städten

12.07: "In Olten haben Unbekannte in der Nacht auf Sonntag zwei Personenwagen
und ein leichtes Sattelmotorfahrzeug angezündet."
16.07: "In Basel ist am Donnerstagabend ein parkierter Personenwagen in Flammen aufgegangen".
17.07: "Bei einem Brand in Aadorf wurden in der Nacht zum Samstag zwei Autos
sowie eine Hausfassade beschädigt."

Medienartikel dazu: Weiterlesen

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16.07.2010 – Basel: Polizei schnappt drei Vandalen

ein Artikel aus der Baz:

Die Basler Polizei hat drei mutmassliche Vandalen kurz nach der Tat geschnappt. Die jungen Männer hatten in der Nacht auf Freitag kurz nach vier Uhr
früh an der Rebgasse bei zwei Coiffeurgeschäften Sachbeschädigungen
verübt. Beim einen Salon beschädigten sie ein Schaufenster, beim
andern eine grössere Sonnenstore, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere tausend Franken. Das
Trio konnte dank Hinweisen von Zeugen nach kurzer Zeit festgenommen
werden.

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Die Reisen des Prometheus

http://andiewaisendesexistierenden.noblogs.org/gallery/5738/prometheusbild.bmpDie Reisen des Prometheus

Vom sozialen Krieg in Griechenland und dem Ende
eines hier und dort drüben

Das ausdruckbare PDF wurde aktualisiert und einige Fehler verbessert!

Der Spiegel des sozialen Friedens beginnt zu brechen. Das Haltbarkeitsdatum der sozial-demokratischen Verwaltung Europas scheint überschritten und die nationalen politischen Klassen nehmen eine nach der anderen Abstand von ihr. Während in einigen Ländern die gesetzliche Grundlage für diese Wende bereits unter relativ friedlichen Bedingungen in die Parlamente gebracht wurde, haben die Feindschaften in Griechenland ein unerwartetes Ausmass angenommen. Obwohl diese Konfliktualität in die Folge von Kämpfen gegen den Abbau des “Sozialstaates“ gestellt werden kann, an die wir gewöhnt sind, tendiert sie dazu, einen beträchtlich anderen Charakter anzunehmen. Ein Übereinkommen mit dem Staat im Sinne des alten sozialen Paktes scheint immer unwahrscheinlicher zu werden, denn die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Grundlagen dafür existieren nicht mehr. So finden wir uns vor neuen Ausgangsbedingungen wieder. Allzu sehr daran gewöhnt, Kämpfe zu führen, die auf das Durchbrechen des sozialen Friedens und des ihn umgebenden Konsenses abzielen, könnten wir schnell mit einer neuen Verwaltungsform konfrontiert werden, die eher ein Kriegsklima in Aussicht hat. Daher ist es umso notwendiger, neue Perspektiven zu entwickeln, es zu wagen, einige neue Hypothesen für den sozialen Krieg zu formulieren. Weiterlesen

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07.07.2010 – Zürich: Autos von Siemens in Brand

gefunden auf indymedia.ch:

"Eine Medienmitteilung der Stadtpolizei Zürich:

"Kurz
nach 01.45 Uhr mussten Stadtpolizei sowie Schutz & Rettung Zürich
wegen zwei brennenden Autos zuerst an die Ernst-Zöbeli-Strasse im Kreis
9 und rund 20 Minuten später an die Paul-Clairmont-Strasse im Kreis 3
ausrücken. Obwohl die Brände rasch gelöscht werden konnten, wurden
beide Fahrzeuge stark beschädigt. Insgesamt entstand ein Sachschaden
von mehreren 10’000 Franken. Die Brandursache wird von Brandermittlern
der Kantonspolizei Zürich abgeklärt. Aufgrund von ersten Erkenntnissen
steht in beiden Fällen Brandstiftung im Vordergrund."

Scheinbar handelte es sich um zwei Firmenautos von "Siemens"

Diese
beteiligen sich am europäischen Polizeikongress, entwickeln
Sicherheits- und Überwachungstechnologien, erbauen Staudämme und
Atomreaktoren, etc…"

 

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06.07.2010 – Zürich: Mutmasslicher Brandstifter verhaftet

Medienmitteilung der Stapo:

"In der Nacht von Montag auf
Dienstag, 5./6. Juli 2010, mussten Polizei und Schutz & Rettung
wegen zwei Bränden im Kreis 6 ausrücken. Kurze Zeit später wurde im
Kreis 10 ein 29-jähriger Mann verhaftet. Der Schweizer wird dringend
verdächtigt, die Brände gelegt und damit Sachschäden von über 100’000
Franken verursacht zu haben.
Kurz nach 02.30 Uhr erhielt die
Einsatzzentrale eine Meldung, dass ein Fahrzeug an der
Rosengartenstrasse in Vollbrand stehe. Nur wenige Minuten später wurde
in unmittelbarer Nähe an der Rötelstrasse ein Brand in einem
Hauseingang entdeckt. Schutz & Rettung Zürich war in beiden Fällen
schnell vor Ort und konnte die Feuer rasch löschen. Trotzdem brannte
das Auto an der Rosengartenstrasse völlig aus. Zudem wurden drei
Roller, ein Lieferwagen und eine Hausfassade durch den Brand
beschädigt. Beim Brand an der Rötelstrasse wurden der
Hauseingangsbereich und die Hausfassade stark in Mitleidenschaft
gezogen. Insgesamt entstand ein Sachschaden von über 100’000 Franken.
Aufgrund von ersten Erkenntnissen an den Schadenplätzen musste in
beiden Fällen von Brandstiftung ausgegangen werden. Deshalb löste die
Stadtpolizei Zürich eine Fahndung aus. Wenig später kontrollierte eine
Streifenwagenpatrouille an der Limmattalstrasse einen Mann. Der
29-jährige Schweizer wird dringend verdächtigt, die Brände gelegt zu
haben. Brandermittler der Kantonspolizei Zürich klären nun ab, ob der
Festgenommene diese und allenfalls noch weitere Brandstiftungen
begangen hat."

 

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Die Unerwünschten

  Die Unerwünschten
 

  Übersetzt aus dem Französischen und Italienischen
Frühling 2010
Originaltitel: Gli indesiderabili/Les indésirables,
Pantagruel (Pont St Martin-AO) & Sans Patrie (Paris),
                                                                               März 2000
l
Die Brochüre als PDF gibts hier.
 
 

Es
gibt immer mehr Unerwünschte auf dieser Welt. Es gibt zu viele
Männer und Frauen, für die diese Gesellschaft nur eine Rolle
vorgesehen hat: Jene zu krepieren. Als Tote in dieser Welt oder
gegenüber sich selbst; nur so wünscht sie sich die Gesellschaft.

Als
Arbeitslose dienen sie dazu, diejenigen, die Arbeit haben, dazu
anzutreiben, jegliche Demütigung hinzunehmen, um sie zu behalten.
Als Isolierte dienen sie dazu, diejenigen, die sich als Bürger
betrachten, glauben zu machen, dass sie ein wirkliches
Gemeinschaftsleben führen (zwischen dem Papierkram der Autorität
und den Warenregalen). Als Migranten dienen sie dazu, bei denjenigen
Proletariern, die sich einsam mit ihrem Nichts im Büro, in der Metro
oder vor dem Fernseher befinden, die Illusion aufrechtzuerhalten,
Wurzeln zu haben. Als Illegale dienen sie dazu, in Erinnerung zu
rufen, das es nicht das schlimmste ist, sich der Lohnarbeit zu
unterwerfen – es gibt auch Zwangsarbeit und die Angst, die einem
bei jeder Routinekontrolle den Bauch einschnürt. Als Abgeschobene
dienen sie dazu, die Erpressung mit der Verbannung in ein Elend ohne
Rückkehr bei all den ökonomischen Flüchtlingen des
kapitalistischen Genozids zu verstärken. Als Gefangene dienen sie
dazu, denjenigen, die von dieser elendigen Existenz nichts mehr
wollen, mit dem Schreckgespenst der Bestrafung zu drohen. Als
ausgelieferte Staatsfeinde dienen sie dazu, verstehen zu machen, dass
es in der Internationale der Herrschaft und Ausbeutung keinen Platz
für das schlechte Beispiel der Revolte gibt.

Arm,
isoliert, überall fremd, eingesperrt, vogelfrei*, verbannt: die
Lebensbedingungen dieser Unerwünschten werden immer mehr geteilt.
Auch der Kampf kann daher geteilt werden, auf der Grundlage der
Verweigerung eines Lebens, das mit jedem Tag prekärer und
künstlicher wird. Bürger oder Ausländer, Unschuldige oder
Schuldige, Illegale oder Regularisierte: diese Unterscheidungen der
staatlichen Gesetzbücher gehören uns nicht länger an. Wieso sollte
die Solidarität diese sozialen Grenzen respektieren, während die
Armen unaufhörlich von der einen zur anderen geschleppt werden?

Wir
sind nicht mit dem Elend solidarisch, sondern mit der Tatkräftigkeit,
mit der die Männer und Frauen es nicht mehr über sich ergehen
lassen. Weiterlesen

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28.06.2010 – Forch (ZH): Gentechforscher attackiert

Gefunden auf indymedia.ch:

"Inspiriert von der sabotageaktion in pully
(lausanne), gegen das gentechversuchsfeld, haben wir uns entschlossen
den kampf weiterzuführen. wir attackierten das zuhause von wilhelm
gruissem (auswisstrasse 7, forch), mitglied der leitungsgruppe des
versuchsfelds und kollaboratör mit shell und monsanto, beide involviert
in gentechforschung. in der nacht vom 28.6/29.6 beschädigten wir sein
auto, sein motorrad. zudem versprayten wir sein haus mit der parole "no
gmo".
gegen gentechnologie, monokulturen, technokratie und kapitalismus!
der kampft geht weiter
"

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27.06.2010 – Winterthur: Polizist bricht sich bei Verhaftung ein Bein

aus dem Tages Anzeiger:

Artikel als E-Mail versenden

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Ihre E-Mail wurde abgeschickt.

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Bei
der Festnahme eines betrunkenen Mannes im Winterthurer Lindengutpark
hat sich ein Stadtpolizist das Bein gebrochen. Er musste im Spital
operiert werden.Eine Polizeipatrouille hatte am Samstag
kurz vor 2.30 Uhr beobachtet, wie zwei Männer auf der Römerstrasse
versuchten, an vorbeifahrenden Fahrzeugen die kleinen Flaggen
abzureissen [Anm.: kleine Nationalfahenen wahrscheindlich die aufgrund der WM nun überall präsent sind]. Als die Polizisten einen der beiden Männer einer
Personenkontrolle unterziehen wollten, ergriff dieser zu Fuss die
Flucht. Im Lindengutpark wurde er von den Polizisten eingeholt
und verhaftet. Bei der polizeilichen Befragung gab der 29-jährige
Schweizer an, er habe «Räuber und Poli» spielen wollen. Ein
Atemlufttest ergab bei ihm einen Blutalkoholwert von 1,7 Promille.

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23.06.2010 – Pully (VD): Gentechfeld sabotiert

Gefunden auf indymedia.ch:

"In der Nacht vom Mittwoch 23. auf Donnerstag
den 24. wurde das Versuchsfeld mit genmanipulierten Getreidesorten mit
Herbiziden angegriffen mit dem Ziel, die Pflanzen zu zerstören und die
Forschung über GVO zu verhindern.

Der Widerstand gegen den gentechnischen
Wahnsinn ist Teil eines umfassenden Widerstands gegen die soziale
Kontrolle der Gesellschaft und des Lebens, die sich im Moment unter
anderem dank Nano- und Biotechnologien im Aufbau befindet.
Aus
diesen Gründen wollen wir auch unsere Solidarität ausdrücken mit
konkreten Aktionen und mit denen, welche sich diesem
technowissenschaftlichen kapitalistischen System widersetzen, im
speziellen mit Marco Camenisch, Silvia, Costa und Billy, revolutionäre
Gefangene, die im Moment in Schweizer Knästen eingesperrt sind, weil
sie verstanden, dass Worte nicht reichen und dass es nötig ist zu
handeln, um eine radikale Veränderung zu kreieren, auch wenn das
bedeutet, das Risiko einzugehen, seine Freiheit zu verlieren.
"

Quelle

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An wen richten wir uns?

http://andiewaisendesexistierenden.noblogs.org/gallery/5738/an%20wenn%20bild.gifAn wen richten wir uns?

Brochüre als PDF: hier

Es ist offensichtlich, dass wir uns nicht in der Situation befinden würden, in der wir uns befinden, wenn sich nicht überall um uns (sowie in unserem Innern) eine gewisse Abgestumpftheit breitgemacht hätte. Wenn jeder Vorfall, der die Arroganz der Macht ans Tageslicht befördert, noch immer eine Wut provozieren würde, die fähig ist, die Strassen und Plätze zu füllen, dann würden wir heute nicht täglich Razzien und Patrouillen, Überwachungskameras und kleinen Lagern, Baustellen von militärischen Stützpunkten und Atomkraftwerken begegnen. Doch so ist es. Jede Überlegung darüber, wie es dazu kommen konnte, kann insofern interessant sein, wie sie ein Beitrag zu einer möglichen Umkehrung der Tendenz darstellt. Das heisst, insofern sie hilfreich ist, um aus dieser Pattsituation auszubrechen.
Denn es ist notwendig zu reagieren, da besteht kein Zweifel. Doch das Erwachen scheint nicht einfach zu sein. Wen wollen wir miteinbeziehen, wenn wir uns entschlossen haben, dieser Welt den Kampf anzusagen? Richten wir uns an all diejenigen, die unterworfen werden, oder haben wir bestimmte, zu bevorzugende Kategorien im Sinn? Wessen Ohren sind es also, die wir öffnen wollen? Wessen Reaktionen sind es, die wir hervorrufen wollen? Und vor allem, wie gedenken wir, dies zu erreichen? Welche Knöpfe wollen wir drücken?

Die klassische Gegeninformationsarbeit tritt auf der Stelle. Mittlerweile ist allen klar, dass das Problem nicht so sehr ist, die Leute zu informieren und Fakten zu überliefern. Es scheint nicht die Unwissenheit zu sein, die eine mögliche Revolte hemmt. Viele sind sich dessen bewusst, was so passiert, doch dieses Wissen bewirkt keine Reaktionen. Es bleibt eine notwendige und fundamentale Arbeit, die Entfremdung zu denunzieren, die von einer durch die technologische Entwicklung allgegenwärtig gewordenen Propaganda herbeigeführt wird und die Verfälschung unserer Emotionen zu denunzieren, die uns in Zuschauer verwandelt, die all das betrachten, was einst noch endlose Proteste hervorgebracht hätte. Doch es ist offensichtlich, dass das nicht ausreicht. Und wir meinen hier nicht einen Mangel an Handlungen, von denen es schön wäre, wenn sie die Worte stets begleiten, sondern eben die Begrenztheit solcher Formen der Kritik an sich. Weiterlesen

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Zürich: Polizei schoss auf Fluchtwagen

aus einem Artikel des Tagesanzeiger:

Kurz nach Mittag ist in der General-Wille-Strasse ein Auto in eine
Hausmauer geprallt. […] In dem Wagen sassen
Einbrecherinnen, die von der Polizei verfolgt wurden. […] Kurz vor dem Unfall brachen zwei Frauen in der Nähe des Restaurants «Seerose» in Wollishofen in ein neues Wohnhaus ein. […] Sie hätten ein grosses Chaos hinterlassen und Schmuck gestohlen. […] Das Auto der flüchtenden Einbrecherinnen fiel der Polizeipatrouille
auf, die zu dem Einbruch gerufen worden war. In diesem Zusammenhang kam
es auch zu einem Schusswaffen-Einsatz der Polizei, wie es in der
Meldung der Stadtpolizei heisst. […] Bei der Verzweigung Alfred-Escher-Strasse/General-Wille-Strasse prallte
der Wagen der Einbrecherinnen erst mit einem schwarzen Fahrzeug
zusammen und danach in eine Gebäudemauer. […] Vier Personen wurden ins Spital gebracht.

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Sissach BL: Häftling legt Brand in seiner Zelle

Am Donnerstagabend hat ein Häftling in seiner Zelle WC-Papier
entzündet und einen Brand verursacht. Vier Menschen wurden verletzt –
neben dem Brandstifter auch sein Zellengenosse im Bezirksgefängnis
sowie ein Aufseher und ein Feuerwehrmann. […] Drei der Verletzten hätten zu viel Rauch eingeatmet, der Feuerwehrmann wiederum habe sich bei einem Sturz am Bein verletzt. […] Die Rauchentwicklung war so stark, dass alle 15 Gefangenen der Vollzugsanstalt evakuiert werden mussten. […] Der Brand im WC der Zelle hatte einen Grosseinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst.

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16.06.2010 – Zwei Knastspaziergänge

gefunden auf indymedia.ch:

F. sitzt für 40 Tage wegen illegalen
Aufenthaltes und geringfügigen Diebstahls.
[…] Gestern Abend besuchten zwischen 30 und 40
FreundInnen und SympathisantInnen F. vor dem Bezirksgefängnis
Bremgarten. […]
Fordern tun wir nichts, wir wüssten nicht, von wem. […]


Am 16.06.2010 um 18 Uhr demonstrierten ca. 50 Leute auf
der Kasernenwiese gegen die Verhaftung von Marcelo, einem Sans-Papiers.
Die Demo wurde von
einigen Six-Packs Bullen angegriffen,
die für WM-Einsätze bereitgestellt waren. Mindestens 2 Leute wurden eingepackt.
Ob und wann Marcelo ausgeschafft wird ist nicht klar.

 

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13.06.2010 – Kundgebung vor dem Gefängnis in Lausanne

ca. 40 Personen versammelten sich vor dem Gefängnis Bois-Mermet in Lausanne, wo vor ein paar Wochen ca. 20 Gefangene sich weigerten zurück in ihre Zellen zu gehen, in Solidarität mit Skander Vogt, den die Wärter in seiner brennenden Zelle ersticken liessen. Sie riefen Parolen ("Stein für Stein, Mauer für Mauer, Lasst uns alle Gefängnisse zerstören") den Gefangenen zu und lasen ein Communiqué. Schlussentlich wurden sie von Riot-Bullen eingekesselt und 20  Personen wurden kontrolliert. 

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12.06.2010 – Freiburg: Demonstration und Unruhen

Bei einer Demonstration in Freiburg deren Auslöser die polizeiliche Ermordung eines 18-jährigen Autodiebes Beim Gefängnisswar, kam es vor dem Gefängnis, wo dessen Mitfahrer und Bruder inhaftiert sind zum ersten Zusammenstoss mit der Polizei. Bis dahin wurden etliche Flyer an Passanten auf den Strassen verteilt. Vor dem Knast wurde mit massivem Feuerwerk, Parolen und Sprayereien auf sich aufmerksam gemacht. Nach dem die ca. 150 Demonstrierenden von einigen Riot-cops zurückgetrieben wurden, kehrten sie in die Innenstadt zurück, wo sie sich, nachdem mehrere Fenster und die Eingangstüre des Polizeipostes zerschlagen wurde, in alle Gassen zerstreuten.

Nach Polizeiangaben wurden zwei Polizisten verletzt, einer "schwer". Im nachhinein wurden ca. 47 Personen auf der Strasse festgenommen, 29 wurden in der Nacht von Samstag
auf Sonntag, die 18 anderen Sonntags am späteren Nachmittag
freigelassen.
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Ins Schlachthaus?

Übersetzung eines Flugblattes, das an der Kundgebung gegen die Repression am 6. Mai in Lausanne verteilt wurde.
gefunden auf indymedia.ch:

Ins Schlachthaus?

Es gibt Zeichen, die niemanden mehr täuschen können. Ausser vielleicht diejenigen, für welche die Kurzsichtigkeit eine Art ist, die Geschichte zu verbannen.      
  

Zeichen, die uns tragisch an die Offensichtlichkeit des Krieges, der überall im Gange ist erinnern.
Man könnte endlos glossieren, um herauszufinden, ob das nun wirklich der Krieg sei und glauben, dass man sich ihm vielleicht durch die blosse Kraft des Zweifels einen Moment entziehen könnte. Kann man jedoch noch Zweifel hegen an dem, was sich im Irak, in Afghanistan, in Gaza, in den Banlieues, in den Ausschaffungsknästen, in allen Gefängnissen, in der unaushaltbaren Athmosphäre des öffentlichen Raumes oder an den Förderbänden der Fabriken abspielt…
Im März 1943 brachten die Bewohner von Warschau ihre Kinder weiterhin zum Spielen in die Parks unter den Mauern des Ghettos, während es brannte, um die letzten Aufständischen auszulöschen.
In welcher Entfernung muss man sich platzieren, um zu sagen, ob man im Krieg ist oder nicht?
Was diejenigen auch denken und sagen mögen, die die Schweiz noch immer, im Widerspruch zu allem, als im Ozean der Welt verlorene, vom allgemeinen Sturm verschonte Insel des Friedens betrachten möchten: der Krieg spielt sich auch hier und jetzt ab. Weiterlesen

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