Gradisca (I): Sans-Papiers zerstören Ausschaffungsgefängnis

Nach einem Monat Revolten, brennenden Matratzen, Sabotagen und Sachschäden haben es die Insassen des CIE (Zentrum für Identifikation und Ausschaffung) in Gradisca im wörtlichen Sinn geschafft, ihre Käfige zu zerstören. Die Anstalt war schon unbrauchbar gemacht worden durch die etlichen Aufstände, die das Leben derselben seit der Eröffnung vor fünf Jahren charakterisierten, was dazu führte, dass weniger als die Hälfte der Anstalt funktionsfähig war. Das Ankommen junger Leute, die die letzten Revolutionen im Maghreb erlebt hatten, brachte das Pulverfass zum Explodieren.

Seit einer Woche sind die Brände zu einem alltäglichen Phänomen geworden. Stein für Stein, Mauer für Mauer haben die Sans-Papiers schrittweise alle Zellen zerstört. Die Polizei versuchte mehrmals, die Situation in den Griff zu kriegen, junge Leute wurden verhaftet, aber schliesslich gab sie diese unkontrollierbar gewordene Situation schlichtweg auf. Gestern blieb nur noch eine Zelle mit acht Betten für mehr als 105 Gefangene, die Immigranten mussten sich arrangieren, um in den Gemeinschaftsräumen zu schlafen. Die Anstalt existiert nicht mehr.

Die Zerstörung von Strukturen, obwohl der Staat es nicht zugeben möchte, trägt also Früchte! Ohne viel Aufhebens wurden gestern 32 Sans-Papiers in die Freiheit entlassen. Im letzten Moment blockierte das Innenministerium die Freilassung 20 weiterer Insassen, doch heute morgen teilte man sieben von ihnen die unmittelbare Freilassung mit…

Nach einem Monat Revolten, brennenden Matratzen, Sabotagen und Sachschäden haben es die Insassen des CIE (Zentrum für Identifikation und Ausschaffung) in Gradisca im wörtlichen Sinn geschafft, ihre Käfige zu zerstören. Die Anstalt war schon unbrauchbar gemacht worden durch die etlichen Aufstände, die das Leben derselben seit der Eröffnung vor fünf Jahren charakterisierten, was dazu führte, dass weniger als die Hälfte der Anstalt funktionsfähig war. Das Ankommen junger Leute, die die letzten Revolutionen im Maghreb erlebt hatten, brachte das Pulverfass zum Explodieren.
Seit einer Woche sind die Brände zu einem alltäglichen Phänomen geworden. Stein für Stein, Mauer für Mauer haben die Sans-Papiers schrittweise alle Zellen zerstört. Die Polizei versuchte mehrmals, die Situation in den Griff zu kriegen, junge Leute wurden verhaftet, aber schliesslich gab sie diese unkontrollierbar gewordene Situation schlichtweg auf. Gestern blieb nur noch eine Zelle mit acht Betten für mehr als 105 Gefangene, die Immigranten mussten sich arrangieren, um in den Gemeinschaftsräumen zu schlafen. Die Anstalt existiert nicht mehr.

Die Zerstörung von Strukturen, obwohl der Staat es nicht zugeben möchte, trägt also Früchte! Ohne viel Aufhebens wurden gestern 32 Sans-Papiers in die Freiheit entlassen. Im letzten Moment blockierte das Innenministerium die Freilassung 20 weiterer Insassen, doch heute morgen teilte man sieben von ihnen die unmittelbare Freilassung mit…

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Alltäglich gefangen oder gefangen im Alltag

Dieser Flyer wurde am Samstag dem 5. Februar 2011 am Rande einer Kundgebung von ca. 50 Personen vor dem BGZ in der Zürich verteilt, wo Steven seit bald 2 Monaten eingesperrt ist. Es wurde Feuerwerk gezündet, gerufen und laute Musik abgespielt.

Alltäglich gefangen oder gefangen im Alltag

Unser Freund Steven wurde am 15. Dezember 2010 verhaftet und befindet sich seither im BGZ in Untersuchungshaft. Gestützt auf eine äusserst fragwürdige Beweislage, wird ihm vorgeworfen, letzten Herbst auf der Hardbrückenbaustelle in Zürich ein Feuer gelegt zu haben.

Es geht uns jedoch hier nicht darum, über Schuld und Unschuld zu sprechen. Unsere Kritik geht weit über die Verfahrensführung der Staatsanwaltschaft hinaus. Wir wollen uns nicht auf die Seite jener stellen, die mit der juristischen oder moralischen Gerechtigkeit argumentieren. Dies sind Methoden und Werte, die tief in uns allen verankert sind, weil sie uns bereits durch die Erziehung eingeprägt wurden. Sie werden kaum in Frage gestellt, da sie Teil der Kultur der heutigen Gesellschaft sind.
Es geht uns darum, diese Vorstellung von Moral und Justiz zu durchbrechen, denn genau diese Werte sind es, die nicht nur die Häftlinge zur Gefangenschaft verurteilen, sondern auch alle, die sich ausserhalb der Mauern befinden. So wird das Gefängnis zu einem Thema, das uns alle betrifft, denn es reflektiert die Gesellschaft, die uns alle in unserem Alltag einschliesst. Sie definiert, wie wir in unserem Leben zu funktionieren haben. Sie legt uns Zwänge auf, die uns vom Leben entfremden und dem Drang nach Freiheit keinen Raum lassen. Allzu oft verwandelt sich die Sehnsucht nach Leben unter der Last der Pflichten in Unzufriedenheit und Depression.
Justiz und Moral werden von jenen bestimmt, die aus den Lebensbedingungen der Mehrheit der Menschen Profit ziehen. Sie bilden die Grundlage dieses Systems und sind ein Instrument der Mächtigen, um die Ausbeutung unserer Arbeitskraft zu gewährleisten, denn gleichzeitig dienen sie als Mittel zur Kontrolle. Kontrolle beschränkt sich nämlich nicht nur auf Überwachungseinrichtungen, sie beruht auch auf der Angst, den Anforderungen der Gesellschaft nicht gerecht zu werden, oder eines Tages ohne nichts dazustehen; auf der Angst vor Bestrafung, vor der Vorstellung eingesperrt und von Freunden und Familie getrennt zu werden.
Das Gesetzt bestraft einerseits Menschen, die sich dem System nicht fügen oder sich dagegen zur Wehr setzen. Anderseits bestraft es jene, die in der Orientierungslosigkeit in dieser entfremdeten Welt sich selbst oder anderen Schaden zufügen. So oder so rechtfertigt die Herrschaft Gefangenschaft und Kontrolle mit der “Kriminalität”, die ihr eigenes Produkt ist. Mit den zunehmend erschwerten Lebensbedingungen, der verschärften Gesetzgebung und Kontrolle, kommen immer breitere Bevölkerungsschichten den Toren der Gefängnisse näher.

Wir anerkennen Diebstahl und Betrug nicht als Straftatbestand, denn diese Ordnung bringt uns jeden Tag durch ihre Zwänge und Schwindel um ein freies Leben. Wir anerkennen auch die Zerstörung nicht als Straftatbestand, denn man errichtet um uns herum eine Welt, die uns immer fremder scheint, in der alles immer gefängnisähnlicher und lebloser wird. Wir anerkennen überhaupt keinen Straftatbestand, denn wir anerkennen die Gesetze nicht, die uns von den Reichen und Mächtigen aufgezwungen werden, um ihr Wohl und unsere Ausbeutung zu garantieren.

Wir wollen überhaupt keine rechtsetzende Instanz und überhaupt keine Gefängnisse, sondern ein Leben, das auf Solidarität und einer anti-autoritären Haltung aufbaut. Wir sind überzeugt, dass ein nicht-institutioneller und nicht-repressiver Umgang mit zwischenmenschlichen Problemen und Konflikten möglich ist.
Wir wissen aber auch, dass dies nach einer grundlegenden Umwälzung unseres Denkens und einer Revolte gegen diese Ordnung verlangt.

Bekämpfen wir die Angst und Entfremdung, die uns alle einsperrt.

Freiheit für Steven!
Freiheit für alle Gefangenen!

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Brief von Olivier aus dem Knast in Paris

Übersetzung gefunden auf Unruhen

In Frankreich wurden am 12. Januar 2011 drei Anarchist_innen von den Bullen festgenommen, unter dem Vorwand, Graffitis in Solidarität mit den Aufständen in Algerien und Tunesien gemalt zu haben: „Algerien-Tunesien, Aufstand. Es lebe die Anarchie.“ Eine von ihnen wurde unter Arrest entlassen. Die Gefährten Daniel und Olivier sind weiter in Haft. Sie waren bereits angeklagt in Solidarität mit den Revolten in dem Abschiebeknast Vincennes Sabotageaktionen gemacht zu haben. (siehe ältere Entfesselt Ausgaben) In Frankreich sowie anderen Ländern gab es die letzten Jahre viele Aktionen gegen humanitäre Organisationen wie z.B. das Rote Kreuz, die maßgeblich an der Verwaltung und Organisation von Abschiebeknästen und Lagern beteiligt sind. Aktionen dieser Art werden Dan und Olivier anscheinend vorgeworfen. Unsere Gedanken, unsere Solidarität sind bei den beiden und denen die weiter gegen das Einsperren kämpfen. Hier ein Brief aus dem Knast von Olivier:

Wir sind nicht im Knast für Graffitis…

Wir wurden auf der Straße im Viertel Belleville von der BAC (brigade against criminality) festgenommen. Zwei Streifen fuhren herum und wussten was sie suchen. In einer Tasche fanden die Cops eine Sprühdose und unsere Hände waren ihnen wohl ein bisschen zu dunkel. Die Fahrt zur Wache war nicht lang, aber gerade lang genug für die Bullen, ihr gewohntes Repertoire rauszuhohlen. Weniger um uns zum Reden zu bringen als uns einzuschüchtern.
Am Nachmittag des 13. Januar holte uns die SAT-Criminal Brigade (Anti-Terrorismus-Abteilung der Criminal Brigade) grinsend ab. Deshalb erscheint es ziemlich klar, dass Graffiti nur ein unwichtiges Detail, ein Aufhänger, sein wird, um uns klein zu kriegen. „Zu blöd, das ihr nicht aufgehört habt, wir waren durch mit all dem, aber nun habt ihr alles wieder von vorne gestartet.“ Einige Versuche von Verhören fürs Protokoll. Davor gab es Hausdurchsuchungen um ihr Archiv von Publikationen auf den neusten Stand zu bringen und ein bisschen Unordnung anzurichten. In Büros informieren uns aufgehängte Notizen über Strafanzeigen vom Roten Kreuz. Schon in der Polizeiwache des 20 Bezirks redeten die Cops über ein spezielles Treffen nachdem es einen Anruf von 36 Quai des Orfevres gab über das Zerlegen von mehreren Rote Kreuz Gebäuden in Paris, in der Nacht des 11. und 12 Januar. Andere Graffiti verzierten das Haus der Justiz und des Gesetzes im 10ten Bezirk. Die Anti-Terror-Abteilung zeigt ihre Zähne wegen Graffiti? Hier stimmt irgendwas nicht. In der Nacht unserer Festnahme wurden Graffiti in Solidarität mit den tunesischen Revolten der letzten Wochen, sowie den algerischen, gegen den Staat, egal ob demokratisch oder unter Diktatur, gesprüht. Also befragten sie uns zu diesen, sowie zu denen der Vornacht und behaupteten, dass es ja der selbe Hintergrund sei. (Es stimmt, dass nur wenige dem Staat ihre Feindschaft zeigen…) Und Ausdrücke wie „Tod dem Staat“ wurden in beiden Fällen gefunden.
Neben diesen spezifischen Fakten beschuldigen sie uns der Fortsetzung unserer Aktivitäten, unserer Beteiligung im Kampf und somit den Beziehungen basierend auf Komplizenschaft und Freundschaft gefestigt während dieser Kämpfe. In diesem Kontext, Knast als Bestrafung für den Verstoß gegen juristische Kontrolle, die zwei von uns verbot sich zu sehen und zu kommunizieren, war ganz klar, dass diese hinter dem demokratischen Vorhang und der sozialen Kontrolle darauf abzielt alle Formen des Kampfes und der Organisation zu zerstören. Kriminelle Vereinigung, selbst wenn das in unserem Fall nicht so benannt wird, bleibt die Idee derer die sich auf jedes Vorkommnis stürzen, sei es so „trivial“ wie Graffiti, Rauchbomben, Poster um es in das Muster „anarcho-autonom“ zu passen. Ein sehr praktisches Konstrukt um einige mit Zwang zu separieren, andere zu terrorisieren, eventuell die „Anführer_innen“ von den „Unterstützer_innen“ zu unterscheiden, die „Theoretiker_innen“ und „Plakatierer_innen“, die „Vorbereiter_innen“ und „Ausführer_innen“ auszumachen, also in Kürze dem hierarchischen und autoritären Modell dieser Gesellschaft entsprechend, die wir bekämpfen und die uns täglich so anwidert. Diese Art von Druck tauchte auf als einige Kämpfe gegen Abschiebezentren und alle Formen des Eingesperrtseins stattfanden, um anscheinend in einem Akt von Vorbeugung jeden Versuch von Konflikt gegen das was uns unterdrückt im Keim zu ersticken. Die regelmäßigen Strafanzeigen des Roten Kreuzes passen gut zu dieser Offensive der Bullen, nie eine Möglichkeit verpassen mit ihnen zu kollaborieren. Hand in Hand für das Management der Gefängnisse, Hand in Hand bei der Kleinhaltung der antiautoritären Kämpfe. Ein bisschen Farbe für diese Humanitären mit roten Händen, ist kein hoher Preis zu zahlen…
Neben den verschiedenen Praktiken und Bedeutungen, die im Kampf genutzt werden (wie neben Feuer, gezielter Zerstörung, einfache Beschädigung, kollektive Besetzungen…) ist es der Kampf selbst und was er bedeutet bezüglich unserer Vorstellungen und Perspektiven (eine Welt ohne Ausbeutung, ohne Geld, ohne Knäste, ohne Staat) was die Machthabenden ersticken wollen. Dies ist nichts anderes als die Konsequenz eines Staates, oder der „Notstandsgesetze“. Freiheit und Demokratie haben nichts miteinander zu tun. Man muss schon ein ziemlicher Lügner sein, um das Gegenteil zu behaupten. Was sie anpisst ist, dass unsere Wut, unsere Revolte und unsere Kämpfe nichts fordern, nichts Anbieten, nichts Verwehren und nach nichts betteln. Wir sind glücklich all dies den Professionellen und den Opportunisten der Politik zu überlassen. Genau wie unsere Freundschaft unsere Affinität nicht verhandelbar ist. Die Freiheit, die wir wollen ist bedingungslos.
Ein Slogan der Revolte in Kabylia sagt: „Ihr könnt uns nicht töten, wir sind schon tot.“ Der Staat mag uns also im Knast unterdrücken, aber die existierenden sozialen Verhältnisse sperren uns schon ein. Eine Sache sollten wir nie vergessen: Wir haben nur ein Leben.

Zusammengefasst: Sie sagen uns: „Keine Freiheit für die Feinde der Macht.“ Wir sagen: „Kein Frieden für die Feinde der Freiheit.“

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Rebellion kennt keine Grenzen

gefunden auf indymedia.ch
die folgenden Texte können als Brochüre zum ausdrucken hier heruntergeladen werden.

Von Tunesien nach Ägypten. Von Albanien in den Jemen. Von Algerien nach Europa. Die Rebellion kennt keine Grenzen!
Die letzten Wochen sind voll von chaotischen, dramatischen Ereignissen.
Die Protagonisten sind grosse Teile der Unterdrückten im Norden Afrikas. Die Dinge sind am laufen und es scheint ungewiss, wohin sich alles entwickeln kann. Befreiungsschläge gegen Jahrzehntealte Diktaturen, eine ‚jetzt oder nie‘ Mentalität ist evident. Die Leute scheinen zu wissen, dass es kein zurück gibt, dass keine Reform besser verwirklichen kann, was sie mit ihren eigenen Händen auch bewerkstelligen können. Die Revolten sind grösstenteils von klar anti-autoritärem Charakter gezeichnet. Viele der angegriffenen und zerstörten Ziele sprechen für sich; Regierungsgebäude die in Brand gesetzt werden, Bullenstationen, die im ganzen Land ausser Kraft gesetzt werden, brennende Supermärkte, flüchtende Hundertschaften,, generalisierte Gefängnisrevolten – aufgebrochene und zerstörte Gefängnisse in Tunesien und Ägypten, zig-tausende sich befreiende und fliehende Häftlinge. Hunderte Tote. Armeeangehörige die sich unschlüssig sind, ob sie nun dem Diktator folgen sollen, oder sich auf die Seite der Aufständischen begeben. Und die Waffen der Insurgenten sind zumeist Steine und Molotovcocktails und ein unzerstörbarer Wille, und meist keine weit entwickelten, militanten Instrumente. Generalisierter Aufstand. Gleichzeitig die Signale der Neuorganisierung der Macht, Bürgerwehren in verschiedenen Bezirken, um sich vor Plünderern zu schützen, alte Machtstrukturen, die sich bewaffnen, Polizisten die sich nun offensichtlich zu Gangs zusammenrotten, etc.
Die internationalen Reaktionen sind gespalten, viele Sprechen von der Befreiung – hin zur Demokratie, so die gespaltenen Schlangenzungen der Politiker und Journalisten, die sich schon als neue Verbündete der demokratischen Neugruppierung der Staaten sehen, die Angst haben um ihre alten Kontakte, Angst haben Macht zu verlieren. Wieviele Male wurde dieser Trick der Macht in der Geschichte schon angewendet, der Trick der Macht, die mit der Demokratie die Befreiung befriedet, die der Herrschaft wieder die Oberhand gibt? Der Übergang weist in vielen aufständischen Situationen Ähnlichkeiten auf. Wir waren bereits in diesen Situationen, in Griechenland und Portugal 1974, und in zig anderen Situationen. Dieses Mal sind die USA mit heruntergelassenen Hosen erwischt worden, keine Konterguerrilla, keine Aufstandsbekämpfung, die Revolten passierten zu schnell. Die Macht hat zugeben müssen, dass sie verwundbar ist. Und das auf spektakuläre Weise. Was die internationalen Politiker nun tun, ist ihre Form der Aufstandbekämpfung, einmal mehr der Versuch eine Befriedung der Situation einzuleiten, über das Aufstandsbekämpfungsmittel Demokratie. Über die Neuformierung der Macht, über die Neuformierung der Herrschaft.
Die Demokratie als die Macht zu entlarven, war noch nie so einfach wie heute. Mit Skandalen der mafiösen Strukturen, der Korruption, des bürokratischen Chaos, der Willkür im Bezug auf seine Bürger und das in aller Herren Länder und ganz speziell im Westen – die Macht kämpft um ihr weiteres Überleben und es ist nicht im geringsten klar, wohin sie damit kommt, eine Türe, die so viele Jahre geschlossen schien, hat sich nun einen Spaltbreit geöffnet, die Macht hat zugeben müssen, dass sie verwundbar ist.
Die Frage die sich dabei stellt ist, wo sind die Anarchisten? Die Situation ist dynamisch, und unsere Partizipation ist notwendig!
Die beste Beginn der Kur gegen die Gesellschaftkrankheiten die sich in uns breit machten, ist die Rebellion gegen die Ausbeutung!
Wo sind die, die diese Möglichkeit wahrnehmen wollen, ihre Lethargie ein für alle Mal abzuschütteln, diejenigen, die aus ihrer Bequemlichkeit heraus nun für Jahre ihre Augen halb geschlossen in das Feuer des Kamins richteten, als selbsttäuschende Maßnahme, die sich in den Universitäten einnisteten, die sich in der Ruhe der Ideologien aalten? Sie haben jetzt die Möglichkeit, die Zeichen der Zeit zu lesen und die Institutionen, die legalisierten Häuser, die Kommuneprojekte und die Bequemlichkeit zu verlassen und Seite an Seite mit den Aufständischen von sonstwo in die Strassen zu gehen.
Kommt heraus!

[Der erste dieser zwei Texte ist vor kurzem auf Brüssel Indymedia erschienen und spricht für sich selbst.
Und der zweite Text bezieht sich auf die Situation in Albanien die sich denen bot, die ihr 1997 folgten. Diese war in vielen Aspekten ähnlich, wie die in Tunesien und Ägypten heute. Ein bekannter italienischer Kamerad hat zu einem damals erschienenen Text (Albanien – Labor der Subversion) eine Einleitung geschrieben, die Denkanstöße für die augenblickliche Situation gibt. Deshalb hier eine etwas hastig verfasste Übersetzung aus dem Englischen. Übers.]

 

So schön wie das Lächeln der Aufständischen.

(Flugblatt aus Belgien vom 30.Jänner 2011)

Es gibt nichts schöneres als die Gesichter der Aufständischen. Nichts in dieser Welt ist so attraktiv, so voller Hoffung. Kein Journalist, kein religiöser Führer oder wer auch immer, wird es jemals zustandebringen, die Schönheit der Rebellion auszulöschen oder sie mit Worten, denen es an Freude und Verlangen fehlt, zu begraben.
Es ist in erster Linie diese Schönheit, die uns in unserem Inneren berührt, wenn wir von den Revolten erfahren, die im Norden von Afrika stattfinden. Von Tunesien nach Jemen, Ägypten nach Algerien, trotz der hunderten Toten und tausenden Verwundeten und Verhafteten, macht die Angst dem Mut Platz, Traurigkeit wird von der Hoffnung überwunden, das Elend zum Überleben reduziert zu werden, verwandelt sich in den Schrei nach Leben. Man möchte die Fragen nach den wirtschaftlichen Bedingungen diese Länder stellen, über die Erhöhung der Essenspreise, die Arbeitslosigkeit, die autoritären Regimes und ihre Polizei. Man möchte fragen, warum bei solchen Bedingungen die Revolte so lange braucht, bis sie ausbricht; wie schaffen es unsere Zeitgenossen unter dieser Armut für so viele Jahre zu leiden ohne sich zu bewaffnen und die Politiker, die Bankiers und die Bosse zu erschiessen. Ferner können wir zeigen wie auch hier in Belgien mehr und mehr Leute über Bord geworfen werden, verdammt in Abschiebeknästen und Gefängnissen zu schmoren, und unter immer härteren Bedingungen ausgebeutet zu werden und verdammt sich mit der Autorität in all seinen Formen täglich abzufinden. Man möchte fragen…
Aber es wird Zeit mit dem Jammern aufzuhören. Viele von uns, hier und sonstwo, finden sich in einer Welt festgesteckt wieder in der nur das Geld zählt, in der unsere Häuser immer mehr Ähnlichkeit mit Slums aufweisen, wo die industrielle Verschmutzung uns langsam vergiftet. Nun ist es jedem klar, dass sie (d.h. diejenigen an der Spitze der Gesellschaft) ihre Ausbeutung und Herrschaft sogar noch weiter vertiefen werden, sie sprechen von der “Wirtschaftskrise” und sie rufen uns alle auf die Verschärfungen des täglichen Lebens, die sie auf allen Ebenen verwirklichen, zu akzeptieren. Aber sie, sie befinden sich in keiner Krise, im Gegenteil, ihre Profite werden nur noch höher. Und wer ist es, der dazu aufgerufen wird den Preis zu bezahlen, hier uns sonstwo?
Offensichtlich gibt es Unterschiede zwischen hier und dort, auch wenn die Herrschaft des Geldes keine Grenzen kennt, auch wenn ein Regime, alle Regimes, ob demokratisch oder autoritär, immer Unterdrückung, Haft und Ausbeutung bedeuten wird. Aber die Revolte, in all ihrer Schönheit, sprengt die Unterschiede in die Luft. Eine brennende Bank in Tunesien schreit nach einer brennenden Bank in Brüssel; genauso wie die Befreiung von Gefangenen durch die Aufständischen in Tunesien nach dem Schleifen der Gefängnismauern hier schreit; genauso wie Männer und Frauen, Seite an Seite, hinter den Barrikaden, nach einem Ende der Unterwerfung und des Patriarchats schreien.
Was die Revolte nährt sind nicht nur, und es scheint das das sogar weniger der Fall ist, als wir denken würden, die Bedingungen der Sweatshops. Nein, der Sauerstoff des Feuers der Revolte in all ihren Sprachen, ist der Anfang der Freiheit, diese Fremde, die in dieser Welt so abwesend ist, aber die im Akt der Rebellion so stolz emporsteigt. Und dann kann alles anfangen sich zu verändern..
Lassen wir die Analysen der politischen Wissenschaftler beiseite, der Journalisten-Ritter der Demokratie, oder derjeniger die sich bereits darauf vorbereiten die Positionen der Ben Alis und der Mubaraks dieser Welt einzunehmen. Wir befinden uns auf der Seite derer, die in Tunesien und Ägypten und sonstwo wissen, dass Freiheit weder auf der Seite des Gesetzes, noch auf der der Sharia liegt. Diejenigen die weder einen Boss, noch eine Regierung haben wollen, die versuchen wollen, als freie Menschen zu leben, weil sie während der Rebellion sie schon schmecken konnten, dass das möglich ist. Und der Geschmack ist süss.
Liebe und Mut an die Insurgenten in aller Welt.
Lasst auch uns das Pulverfass entzünden.

Einige Aufständische von hier.

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Brennende Pneus bei Knastspaziergang in Bern

Am 4. Februar fand in Bern anlässlich des Ermittlungs schlusses gegen Billy, Costa und Sylvia ein Knastspaziergang statt, wobei vier Pneus angezündet wurden. Aus einem auf indymedia gefundenen Schreiben: „[…] Uns interessiert nicht, welchen Verbrechen unsere Genossen beschuldigt werden, und welche Beweise gegen sie aufgeführt werden. Wir verachten Knäste immer und überall. […] Feuer und Flamme allen Knästen!
It’s time for Direct Action! Freiheit für alle Gefangenen! „

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Zürich: Unruhen bei SVP-Tagung

Gefunden auf indymedia.ch:
Ein Haufen von ca. 100-150 Personen fand sich am FR 21. Januar gegen 18:00 in Zürich bei einer Bushaltestelle etwas unterhalb des Schützenhauses beim Albisgüätli zusammen, wo die SVP eine Tagung hielt. Die Polizei war mit vielen Wannen präsent und versperrte mit einer Reihe von Riot-Cops die Strasse richtung Schützenhaus. Nach einer mit Rufen übertönten Polizeidurchsage begann die Polizei die Gruppe die Strasse hinunter richtung Brunau zu drängen, indem sie immer wieder Tränengas und gelegentlich Gummischrott einsetzten. So verschob sich der etwas zerstreute Haufen immer weiter nach unten, während den Bullen einige Steine entgegenflogen. Bald wurde mit Baustellenmaterial und Containern die erste Barrikade errichtet und in Brand gesteckt. An diesem Punkt, wurde von einigen Leuten die Auflösung der Kundgebung ausgerufen. Doch offensichtlich waEin Haufen von ca. 100-150 Personen fand sich am FR 21. Januar gegen 18:00 in Zürich bei einer Bushaltestelle etwas unterhalb des Schützenhauses beim Albisgüätli zusammen, wo die SVP eine Tagung hielt. Die Polizei war mit vielen Wannen präsent und versperrte mit einer Reihe von Riot-Cops die Strasse richtung Schützenhaus. Nach einer mit Rufen übertönten Polizeidurchsage begann die Polizei die Gruppe die Strasse hinunter richtung Brunau zu drängen, indem sie immer wieder Tränengas und gelegentlich Gummischrott einsetzten. So verschob sich der etwas zerstreute Haufen immer weiter nach unten, während den Bullen einige Steine entgegenflogen. Bald wurde mit Baustellenmaterial und Containern die erste Barrikade errichtet und in Brand gesteckt. An diesem Punkt, wurde von einigen Leuten die Auflösung der Kundgebung ausgerufen. Doch offensichtlich war es wenigen danach, und viele riefen, dass es jetzt erst anfange. Die Leute begannen Steine aufzusuchen und bald gingen die Scheiben eines Autos der Trouble Shooters, einer Bushaltestelle und das Aushängeschild des dortigen Credit Suisse-Komplexes zu Bruch. Der SVP Nationalrat Hans Fehr, der sich offenbar etwas den falschen Weg zur Tagung aussuchte, wurde von einigen auf der Strasse erkannt und innert Sekunden niedergeworfen und mit Schlägen und Tritten traktiert, bis er mit einigen Platzwunden und Prellungen davonflüchtete. Nach weiteren Zurückdrängungen durch Anti-Riot-Einheiten wurden weitere Barrikaden errichtet und ein vorbeifahrendes Zivilbullenauto mit Steinen eingedeckt. Das schöne an der Szenerie war, das alles relativ improvisiert und spontan zu passieren schien, das Schade, dass die Leute nach den ersten Vertreibungen ziemlich zerstreut blieben. Etwa auf Höhe des Bahnhof Binz begannen sich die Leute zu zerstreuen, nicht ohne zuvor die Scheiben des Eingangsbereichs des Zeughauses des Militärs und mehrere Scheiben beim dortigen Bürogebäude von Bayer [Pharmaindustrie] mit Steinen einzuwerfen.

Einmal mehr haben wir gesehen, was mit etwas Entschlossenheit möglich ist. Geschweige denn davon, was eine weniger zerstreute Gruppe, zu einem den Bullen unbekannten Zeitpunkt anstellen könnte…

Lasst uns die Begrenztheit eines blossen Anti-SVP, bzw. Anti-Rassistischen Diskurses verlassen, um die Infragestellung aller Aspekte der Herrschaft voranzutragen.
Gegen alle Parteien, Staaten und Autoritäten! „

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UNRUHEN-Blog

Wir möchten darauf hinweisen, dass auf dieser Seite [Anarchistische Beiträge zum Sozialen Krieg] Übersetzungen ins Deutsche aus dem internationalen Kontext zu finden sind. Aktuell zur Situation in Tunesien und einige Übersetzungen aus Griechenland.
http://unruhen.wordpress.com/

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Tirana, Albanien: drei Demonstranten erschossen in Unruhen

gefunden auf Unruhen:

Zumindest drei Demonstranten wurden aus kurzer Distanz vor dem Albanischen Premierminister-Büro erschossen. Es kam zu schweren Unruhen, die schwersten seit 14 Jahren. Steine und Molotowcocktails gegen die Polizei, und Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten.
23 verwundete Demonstranten, drei in kritischer Kondition mit Kopfwunden im Tirana-Militär Krankenhaus. Ein Artikel meint, die Polizei spricht von 117 verletzten Polizisten ein anderer von 17.
Das staatliche Netzwerk TVSH spricht von einer anderen Verwundungsrate verteilt über Albanien. Sie sprechen von 35 verwundeten Demonstranten und 27 Polizisten.
Die opposition der Regierung, die sozialistische Partei spricht von 250000 Menschen, die vor dem Premierminister Büro demonstrierten. (Sali Berisha) um ihn zum Rücktritt zu zwingen. 1997 kam es in Albanien zu einem generalisierten Aufstand.

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Bellinzona: Brandanschlag auf Bundesstrafgericht

ein Artikel aus dem Tages Anzeiger:http://cettesemaine.free.fr/spip/IMG/jpg/bell-1.jpg

Am Eingang eines Gebäudes des Bundesstrafgerichts in Bellinzona ist in der Nacht auf Montag ein Brand gelegt worden. Laut der Tessiner Kantonspolizei war das Feuer rasch unter Kontrolle. Tatverdächtige wurden bisher nicht gefunden. Verletzt wurde niemand.
Der Brand war gegen 2 Uhr ausgebrochen, wie die Polizei mitteilte. Betroffen war ein Gebäude, in dem sich Büros des Bundesstrafgerichts und der Swisscom befinden. Zwei Frauen, die dort arbeiteten, konnten das http://cettesemaine.free.fr/spip/IMG/jpg/bell-2.jpgGebäude unverletzt verlassen.Die Feuerwehr löschte den Brand rasch. In Mitleidenschaft gezogen wurden der Haupteingang des Gebäudes und dessen Umgebung.

Am Brandort wurden nach Angaben der Polizei Spraydosen gefunden. Auf eine Wand war in Italienisch der Slogan «Brennt die Gerichte nieder – Nieder mit dem Staat» gesprayt worden. «Unterzeichnet» war die Botschaft mit dem von Anarchisten verwendeten eingekreisten «A» […].

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Winterthur: Militärfahrzeug in Brand

Artikel aus dem Tages Anzeiger vom Samstag 15. Januar:

„Auf dem Garagenareal Stäffelistrasse in Oberwinterthur sind laut der Kantonspolizei Zürich gestern morgen früh drei Fahrzeuge ausgebrannt. Anwohner benachrichtigten um zwei Uhr morgens die Feuerwehr. Dort fand sie ein Militärfahrzeug und den Auflieger eines Sattelschleppers in Vollbrand vor; ein Lieferwagen wurde an der Front beschädigt. Der Schaden wird auf 250 000 Franken geschätzt. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Ursache war laut Kantonspolizei Brandstiftung“

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Bern: Brandanschlag auf Tunesische Botschaft

aus einem Artikel des Tages Anzeiger:

Eine unbekannte Täterschaft hatte um etwa 0.40 Uhr mehrere Brandsätze gegen das Gebäude an der Kirchenfeldstrasse geworfen, wie die Regionale Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei Bern am Mittwochmorgen in einem Communiqué mitteilten. Die Täter seien unerkannt entkommen.
Ein Schweizer «Unterstützungskomitee für das tunesische Volk» verurteilte den Anschlag in einer Mitteilung und appellierte an die Polizei, die genauen Hintergründe ans Licht zu bringen. Ohne Hinweise auf eine mögliche Täterschaft abzugeben, äusserte das Komitee Zweifel an dem Zwischenfall.
Der Aufstand in Tunesien sei friedlicher Art, hiess es. Die tunesischen Behörden versuchten mit allen Mitteln, die enorme Solidarität der tunesischen Gemeinschaft in der Schweiz mit der friedlichen Protestbewegung in Tunesien zu zerschlagen.

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Von Sidi Bouzid nach Bab-El-Oued

http://unruhen.files.wordpress.com/2011/01/maghreb1.jpg

Übersetzung eines in Paris verteilten Flyers, gefunden auf http://unruhen.wordpress.com und etwas überarbeitet

Von Sidi Bouzid nach Bab-El-Oued
Gegen die Herrschaft des Staates, der Macht und des Geldes

Seit Jahresanfang breitet sich das Elend in Maghreb weiter aus. Der Preis der Grundnahrungsmittel ist in die Höhe geschnellt, es gibt immer weniger Arbeit, was das erbärmliche Spektrum der Mittel um zu Überleben von allen und jedem weiter zunehmends reduziert. Ein weiteres Mal holt man uns den guten, alten Trick der “Krise” hervor, um uns glauben zu machen, dass das Elend und die Revolte neue Phänomene sind, die einzig durch sie hervortreten, dabei sind diese ebenso alt wie das Geld und die Autorität. In Tunesien reichten einige Funken aus, um das Pulverfass einer bereits explosiven Situation in Brand zu setzen, unmittelbar bei Algerien.

Amgegriffene Bullen, ins Visir genommene Regierungsgebäude, Schulen, Zölle, Warenhäuser, Polizeistationen, Autohändler, Banken und Geschäfte, koordinierte Strassenblockaden. Im Gegensatz zu dem, was die Macht und die Journabullen erzählen, beschränken sich diese Revolten nicht auf ein paar imaginäre Kategorien (“Jugendliche” , ”Diplomierte”, „Arbeitslose”, “Extremisten”), sie sind von diffuser Ausdrucksform, und ihre Ziele sind klar. Im Angesicht dessen ist die Antwort des Staates auch klar: in Tunesien antworteten die Bullen auf  Steine mit Heckenschützen und ermordeten so dutzende Menschen. Ebenso in Algerien, tausende Verhaftungen, Folter und Morde, während die ersten Verurteilungen realisiert wurden und weitere  folgen.
Wie immer, wie überall, der Soziale Krieg wütet und er drängt jeden dazu, sich über sein Lager bewusst zu werden.

Und die aasfressenden Demokraten und Prediger eilen bereits, um die Revolten für ihre politischen Zwecke zu rekuperieren, sie rufen zu Reformen auf, oder zu einem Wechsel des Regimes, um diesen Wutausbruch umzukehren, der sich über Taten gegen jegliche Form von Regime oder der Macht ausgedrückt hat. Sie bereiten bereits das ‘danach’ vor und wollen die Kontrolldiktatur durch eine demokratische Kontrolle ersetzen; anders ausgedrückt, die Herrschaft anzupassen, sodass sie akzeptabel wird.
Wir die wir in einer Demokratie leben, wir können bestätigen, dass auch wenn die alltäglichen Lebensbedingungen weniger hart sind, als in einer Diktatur, uns die demokratischen Freiheiten niemals Freiheit gegeben haben. Die Freiheit die wir begehren ist total und bedingunslos.
Dies ist der Grund, wieso dieser Hauch eines aufständischen Windes, wie in Griechenland seit dem Dezember 2008 oder im November 2005 in Frankreich, uns das Herz erwärmt.

Dies ist der Grund, wieso wir die Glut anfachen wollen und diese Revolte verbreitern wollen,
hier, überall, jetzt, immer
Es ist nötig, dass die Revolution aus den Löchern hervorsteigt, denn von oben kommt nichts ausser Kugeln und Hiebe.

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Tunesien: Generalisierung des Aufstands

gefunden auf http://unruhen.wordpress.com, übersetzt von verschiedenen Quellen (Angry News, The Vast Minority)
Verschiedene Medienartikel des Tages Anzeigers zum Aufstand in Tunesien finden sich hier.

Tunesien befindet sich an der Schwelle zur Revolution, die Menschen empören sich gegen die Armut, Korruption und Unterdrückung. Es kursieren Gerüchte, dass der Präsident/Diktator Ben Ali, ein Freund des verhassten Präsidenten Sarkozy, gezwungen wird, seine Macht aufzugeben und aus dem Land zu flüchten – seine Familie soll bereits geflohen sein. Seine Donnerstag Nacht TV Ansprache an die Nation, in der er grosse Reformen anbot, und ein Aufheben der Internet Zensur in einem Versuch sich an seiner Macht festzukrallen – wurde abgewiesen von vielen mit dem Kommentar, er sei ein „sprechender Toter“, und den Worten, er hätte die Angewohnheit zu lügen. Er hatte offensichtlich versucht, sich Zeit zu erkaufen und das Momentum abzuwarten, dass die Revolte sich wieder legte, ein Trick, wie er von Tyrannen durch die Menschheitsgeschichte hindurch angewandt wird.
Und es gibt kein Zeichen dass die wütende Bevölkerung seinen Worten glauben schenken wird, es sind mehr Proteste für Freitag [heute – scheinbar Generalstreik – Anm. d.Ü] geplant, infolge von mehr Blutvergiessen auf den Strassen.

Es gibt eine konstante Berichterstattung über die Situation auf dem Blogs of War.
Einige Berichte von dort:
– Reihenweise Menschen wurden durch Sicherheitskräfte getötet – 60 oder mehr im gesamten.
– Das neue Haus des Bruders des Präsidenten Sofien Ben Ali in Hammamet (gebaut auf gestohlenem Land) wurde geplündert und niedergebrannt.
– Riesige Poster von Ben Ali, die man über ganz Tunesien sehen kann, wurden von den Wänden gerissen und verbrannt.


Tunesien: Massaker an Protestierenden. Mehr als 50 Tote in Kasserine Thala, Feriana, Regueb, Meknassi

Zwischen Samstag Nacht und Sonntag Morgen kam es zu gewalttätige Zusammenstössen, die mit mehr als 50 Toten endeten; in den Städten Thala(16), Kasserine(22), Meknassi(2), Feriana(1) und Reguab(8). Spezial Einheiten und dazu parallel Milizen (Todesschwadronen) verwendeten scharfe Munition, um die Proteste zu unterdrücken, die bis in den Morgen andauerten. Zeugen haben die Szenen als ‘Massaker an Zivilisten’ beschrieben. Spezialeinheiten schossen auf Grabsprozessionen und verhinderten Begräbnisse. Kalima fand heraus, dass die Polizei mit scharfer Munition am Begräbnis eines erschossenen Protestierenden schoss, womit sie das Zurücklassen des letzten Sarges auf der Strasse zum Friedhof erzwang. Quellen zufolge kann die endgültige Zahl der Toten nicht ermittelt werden. Nichtsdestotrotz wurden 22 Menschen Berichten zufolge gestern (08.01) in Kasserine getötet. In der Stadt Ennour wurden 5 Demonstranten geötet. Namentlich sind das:  Bouzidi Raouf Salah al Fridh, Mounir Mbarki, und Abdelkader Mohammed Lassoudi Boulaaba. In der Stadt Ezouhour wurden drei Menschen getötet: Die Identität von einem ist bekannt: Salah El Boughanmi. Zumindest 16 Menschen wurden getötet und andere schwer durch Schüsse verletzt, in Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitseinheiten in Thala. Die selben Quellen berichten von drei Leichnamen die in einen Fluss nahe dem regionalen Krankenhaus von Kasserine geworfen wurden. In der Stadt Feriana, kam es Quellen zufolge zu einer vorläufigen Einschätzung von einigen Verletzungen und dem Tod eines 13 Jährigen dessen Identität noch nicht bekannt ist, 20 Personen wurden schwer verletzt in die Krankenhäuser von Habib  Bourguiba, Sfax und dem von Kasserine gebracht. In der Stadt Meknassi, wurden in Konfrontationen zwei getötet und sieben schwer verletzt, die in das Krankenhaus von Gafsa gebracht wurden. In Reguab (90km von Sfax) wurden bei Konfrontationen in der Nacht von Samstag auf Sonntag mehr als 8 getötet und 7 schwer verletzt.


Hammamet, Tunesien: Polizeistation, Parteihauptquartier und Luxuswohnungen zerstört. Geschäfte geplündert.

13/01/2011 -Das tunesische Tourist Resort, beliebt unter europäischen Touristen, wurde heute von Plünderern am späten Nachmittag überfallen, dies laut AFP Journalisten, die in dieser Stadt 60km südlich von Tunis ankamen. Eine Polizeistation, das Hauptquartier der Regierungspartei des Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali wurden zerstört, neben teuren Wohnungen, eine die laut Bewohnern einem Verwandten des Staatsoberhaupts gehörte.

„Tod für Ben Ali, “ war geschrieben auf einer Wand neben dem Wohnsitz des Tunesischen Präsidenten, der sich auf Corniche befindet, was völlig geplündert wurde. Auf der Strasse wurden viele Barrikaden gebaut durch Vorbeikommende, während andere die Geschäfte plünderten und alles was nicht niet und nagelfest war raustrugen. Das Plündern begann nach einer friedlichen Demonstration in der Touristenstadt, die dutzende Hotels hat und nach dem Begräbnis eines Rezeptionisten eines dieser Etablissements, Zouhair Souissi, der am Mittwoch durch Polizeischüsse getötete wurde.


Ausgangssperre

14. Jänner 2011 – Ausgangsperre. Für wen? Für die Polizei und die Armee vielleicht die in der Nacht auf Donnerstag, 14ter Jänner, die Strassen aufgegeben haben.
Weil die Demonstranten noch immer da sind, sie wachen über die Stadt. In der Euphorie dieser strahlenden und kostbaren Tage, haben die Tunesier vor nichts Respekt: weder Ausgangssperre, noch Gott. Sie schlagen ein offenes Tunis vor, ohne Grenzen. Eine Gegend ohne Aasgeier. Einen Ort wo alles möglich ist. Einen Freizeitpark für Erwachsene und Kinder. Hay Ettaghamen, Khobistes Viertel (Brotfanatiker), die grösste Party im Land: eine Bastille ohne Zentrum, keine Gehsteige, keine Cafes, keine Strassen, keine Sackgassen, keine Kreuzungen, keine Taxistände. Mit Menschenmengen und Lärm. Es ist wie im Süden von Brasilien. Sogar der Himmel erscheint künstlich, die erste Nacht der Ausgangssperre nicht respektiert. Die Komödiantenkinder besetzen den gesamten Platz und Erwachsene gehen wieder zu den Erwachsenen im nächsten Haus. Ein Tunis das neu gezeichnet wird. Es sieht aus wie eine Taube, ein Falke oder ein Habicht. Man hat das Gefühl dort schon gelebt zu haben, bevor man geboren war. Es ist Karneval. La fiesta. Ezzard. Revolution.

Stell dir vor…Tunis erschallt mit tausenden Debatten unter offenem Himmel.

In diesen dicht besiedelten Vierteln, diesen Ecken, kannst du offen kritisieren und debattieren. Eine Frau spuckt auf ein riesiges Poster von Ben Ali.

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Algerien: 763 Bullen verletzt; 1100 Demonstranten verhaftet und drei Tote

Drei Tote unter den Demonstranten, mehr als 800 verwundet, einschliesslich 763 Polizisten und über 1100 Verhaftungen. Unter den Verhafteten sind viele Minderjährige. Das ist das Ergebnis einer schweren und schauerlichen populären Protestbewegung, die seit 5tem Jänner ungefähr 20 Orte verwüstet. Daho Ould Kablia, Innenminister und Minister der Lokalregierung hat eine mögliche Anfechtung der offiziellen Opferzahl vorweggenommen und hat jegliche Zahlen, die von unabhängigen Organisationen geliefert werden könnten zurückgewiesen. „Bezüglich der Zahl der Toten und Verwundeten, ist jegliche Information, die durch ausländische Medien verbreitet wird, falsch und Panikmache und der sollte keinerlei Gehör geschenkt werden,“ gab der Minister am 09ten Jänner in einem Interview der Staatsnachrichten APS bekannt. Maitre Mustapha Bouchachi sagte dass, neben der Bilanz, die durch die Regierung veröffentlicht wurde, hat die Algerische Liga zur Verteidigung der Menschenrechte (LADDH) keine anderen Zahlen. „Wir wissen, dass es viele Verhaftungen gab. Gestern und Vorgestern, wurden viele junge Demonstranten vors Gericht gebracht. Aber im Moment konnten wir nicht genügend Informationen bekommen, oder die Akten der verhafteten Jugendlichen bekommen, von den Ursachen der Staatsanwaltschaft gar nicht zu sprechen.“ Am Samstag Nacht bezeichnete der Innenminister auf Canal Algerien, die jungen Demonstranten als gewalttätige Verursacher von „kriminellen Handlungen“. Am nächsten Tag wiederholt Daho Ould Kablia mit einem falsch-paternatlistischen und mitfühlenden Ton, dasselbe über die Protestbewegung und die Protestierenden, und bezeichnete sie als marginal. „
Am Sonntag kam es erneut zu Ausschreitungen im algerischen Küstenort Bouira. Demonstranten griffen unter anderem eine Polizeiwache an. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. In Tizi Ouzou im Osten des Landes verwüsteten Demonstranten mehrere Gebäude von Banken und Versicherungen.

gefunden auf http://unruhen.wordpress.com

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Zürich: Polizeiposten angegriffen

gefunden auf indymedia.ch:

„Am Mittwoch, dem 28 Dezember waren bei der Quartierwache Unterstrass an der Röslistr. 100 ca. 12 Fenster eingeschlagen.“

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Lausanne: Besuch beim Knast in Bochuz

Übersetzung eines kurzen Berichtes:
Während der Sylvesternacht verabredeten wir uns vor dem Gefängnis von Bochuz, in Solidarität mit Marco Camenisch und den anderen Gefangenen, aber auch um an den Tod von Skander Vogt zu erinnern, den die Wärter von Bochuz in seiner Zelle ersticken liessen, nachdem er seine Matratze als Zeichen des Protestes angezündet hatte.

Damit versuchten wir, die Isolation der Gefangenen, und im speziellen von Marco Camenisch, zu durchbrechen mit Hilfe von Feuerwerk, Raketen, Musik, einem grossen Feuer und vor allem durch unsere Präsenz, unsere Solidarität, unsere Worte und unsere Schreie, was auch gelang: mehrere Gefangene antworteten mit Schreien aus ihren Zellen und grüssten uns.

Wir werden zurückkommen!
Zerstören wir die Gefängnisse und die Welt, die sie produziert!

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Zürich: 6 Einbrüche bei Goldschmieden

Artikel aus dem TagesAnzeiger:

Kaum ein Goldschmied in der Zürcher Altstadt blieb unversehrt. Innerhalb von einer Woche wurden sechs Geschäfte Opfer von Einbrüchen oder Einbruchsversuchen. Weiterlesen

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Zürich: ZKB Filiale in Seebach kaputt

gefunden auf Indymedia.ch:
„Am Dienstag Morgen (22. Dezember) waren alle Scheiben der ZKB Filiale in Seebach an der Schaffhauserstrasse kaputt. Nebenan stand: „Kein Bulle stoppt unseren Drang nach Revolte“.“

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[5 sprachiger Flyer] Den Mut haben, zu rebellieren

Dieser Flyer in fünf Sprachen wurde und wird bei verschiedenen Gelegenheiten auf der Strasse verteilt. Hunderte Briefkästen wurden damit gefüllt.
[das PDF dazu kann hier heruntergeladen werden]


Den Mut haben, zu rebellieren
tengamos el valor de sublevarnos ->
have the courage to rebel ->
avere il coraggio di ribellarsi ->
avoir le courage de se rebeller ->

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In Örlikon verteilter Flyer zur verhinderten Demo

gefunden auf indymedia.ch:

Dieser Flyer wurde diese Tage auf den Strassen von Örlikon verteilt:
[er kann hier heruntergeladen und ausgedruckt werden]


[Bezüglich der am letzten Samstag, 18. Dezember in Örlikon von der Polizei verhinderten Demonstration gegen Ausschaffungen und den Staat]

Letzten Samstag nahmen sie uns den Raum, doch uns gehört jeder einzelne Moment, der ihn zurückerobern kann

Täglich passieren wir die Strassen dieser Stadt, von der Wohnung zur Arbeit zum Ladhttp://ch.indymedia.org/images/2010/12/79380.jpgen zur Wohnug; gelegentlich mit kleinen Umwegen. Die Gewohnheit selbst verhüllt die jedem Moment innewohnende Möglichkeit, uns zu entscheiden, jetzt mit ihr zu brechen. Um uns, in einer befreienden Perspektive, neue Fragen zu stellen, neue Erfahrungen zu machen und uns den notwendigen Raum dafür zu erkämpfen.
Wir wollen Momente kreieren, die die Möglichkeit dieser Entscheidung augenscheinlich machen.

Wer vergangenen Samstagabend auf den Strassen von Örlikon unterwegs war, dem blieb kaum unbemerkt, dass die Polizei, wie aufgewühlte Bienen, in allen Strassen umherfuhr. Irgendetwas war da los. Irgendetwas sollte da passieren. Etwas, das sie veranlasste, in zivil oder uniformiert, an allen möglichen Ecken zu stehen, Leute anzuhalten, zu durchsuchen und mehr als ein dutzend “präventiv“ zu verhaften (nicht ohne zuvor einer Person mit dem Gummischrottgewehr die Zähne einzuschlagen). Irgendetwas sollte da passieren, wofür sie beim Marktplatz mit mehreren Polizeibussen und vor dem Posten mit einem Wasserwerfer bereitstanden. Etwas, wofür sie kurz vor 20:00 Uhr beim Berninaplatz mit 6 Vans auffuhren, während etwa 20 kampfbereite Bullen hinter dem Migrationsamt lauerten, dessen Scheiben noch immer eingeschlagen sind. Aus Sicht der Ordnungskräfte sollte da irgendetwas unter allen Umständen nicht passieren…

Tatsächlich, wie auf unzähligen Plakaten angekündigt, die auf Mauern, in Bars und kleinen Läden etwas überall in der Stadt hingen, sollte beim Berninaplatz eine Demonstration beginnen. Gleich neben dem Migrationsamt, wo sich Sans-Papiers täglich eine Bewilligung erbetteln müssen, um sich ebenso ausbeuten lassen zu dürfen wie alle Anderen, nur unter noch mieseren Bedingungen. Genährt durch die widerwärtige rassistische Hetze der letzten Monate, hätte dies ein Moment sein können, um unserer Wut und unseren Ideen gemeinsam Ausdruck zu geben, auf welche Art auch immer. Der Aufruf zur Demonstration richtete sich nicht nur gegen Ausschaffungen, sondern gegen das ganze Gebilde, das dafür sorgt, dass Menschen erniedrigt, eingesperrt und ausgeschafft werden: gegen die Autorität und den Staat. Sie hätte ein Zusammentreffen von Menschen sein können, die auf die Papiere, den Fetzen Fahne oder andere staatlich konstruierte Kategorien scheissen, die nur dazu da sind, uns voneinander zu trennen. Ein mögliches Zusammentreffen also, von Verlangen, die sich dieser Welt grundsätzlich entgegenstellen, von Entschlossenheit, Grenzen zu überschreiten und Mauern zu durchbrechen.
Doch auch wenn es viele waren, die sich vom Aufruf angesprochen fühlten, war es unmöglich, sich inmitten einer Armada von Polizisten zu versammeln, welche, nach eigener Aussage, „nachdem, was nach der letzten Abstimmung passierte*, überhaupt nichts mehr tolerieren“. Nun, wir werden gewiss nicht auf ihre Toleranz warten. Die Stärke, die uns ermöglicht, Raum zum Teilen und Ausleben von anti-autoritären Ideen zu erkämpfen, ist keine militärische und wird es nie sein. Sie liegt im sozialen Charakter dieser Ideen, in unserer Vorstellungskraft und Entschlossenheit. Es gibt tausend Wege der Revolte.

Lasst uns die Kälte und Resignation aus unseren Köpfen vertreiben, um deren Hüter, die Bullen, eines Tages aus den Strassen zu vertreiben. Um Momente zu kreieren, in denen sich die Beziehungen unter jenen, die sich von dieser Welt erdrückt fühlen erwärmen und zu Solidarität und Kampfbereitschaft werden.
Um mit den Worten zu schliessen, mit denen auch der Demonstrationsaufruf schloss: Jegliche Veränderung liegt an uns…


*am 28. November wurden in Zürich im Laufe einer Demonstration, die als Reaktion auf die angenommene Ausschaffungsinitiative stattfand, mehrere Banken, Luxusgeschäfte und staatliche Einrichtungen angegriffen.

Den Mut haben, zu rebellieren
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