Dieser Text wurde in den letzten Wochen und wird in den kommenden Wochen auf den Strassen von Zürich verteilt. Das Flugblatt kann hier und das entsprechende Plakat kann hier heruntergeladen werden.
Verhindern wir den Bau des PJZ
In ihrer Arroganz wollen uns die Regierenden einen riesen Komplex der Einsperrung und Kontrolle direkt vor die Nase stellen. Und sie erwarten, dass wir das schlucken! Wir, gegen die dieser Komplex schliesslich gebaut wird. Wir, die sich von den Gesetzen und Beamten bedrängt fühlen, sei es weil wir arm sind, keine Papiere haben, oder schlicht, weil wir die Freiheit lieben.
Wir, in denen Wut aufsteigt, wenn wir sehen, wie die Polizei patrouilliert, kontrolliert und verhaftet. Wir, denen es widerstrebt, sich kleinlaut zu unterwerfen. Wir, die noch immer glauben, und auch dafür kämpfen, dass jenseits der Zwänge und Gewohnheiten dieser Gesellschaft eine komplett andere Welt, ein Leben in Freiheit möglich ist. Wir alle schliesslich, die man mit diesem Bestrafungskomplex einschüchtern, kontrollieren und wegsperren will.
Wir sollen dessen Bau in aller Ruhe geschehen lassen?
Das neue «Polizei- und Justizzentrum» (PJZ), das beim alten Güterbahnhof gebaut werden soll (Abrissbeginn 2013), fügt 30 bestehende Kommissariate, verschiedene Strafverfolgungsbehörden und 300 Gefängnisplätze in einem Gebäude zusammen.
Argumentiert wird mit dem Bedarf an mehr Sicherheit und sie sprechen sogar vom „Volkswillen“. Aber um wessen Willen, um wessen Sicherheit geht es hier? Wer hat schliesslich Interesse daran, Menschen wegzusperren, die dem reibungslosen Funktionieren dieser Gesellschaft schaden? Bestimmt jene, die von der Wirtschaft profitieren, und nicht jene, deren Arbeitskraft von ihr ausgenutzt wird. Bestimmt die Reichen und Regierenden und nicht die Armen und Regierten! Im Grunde geht es hier um die Sicherheit unserer Unterdrücker, die ganz Recht haben, sich vor den Diebstählen jener zu fürchten, die sie in die Armut trieben, sich vor der Wut jener zu fürchten, die von ihnen täglich ausgenutzt und erniedrigt werden, sich vor den Revolten jener zu fürchten, deren Freiheit sie rauben und die sich heute von den Aufständen in Griechenland und Nordafrika ermutigen lassen. Und um diese Sicherheit, um die Sicherheit unserer Unterdrücker, scheren wir uns einen Dreck!
Wenn wir lieber Solidarität, Eigenständigkeit und Freiheit verbreiten wollen, anstatt Repression, Zwang und Autorität; wenn es uns gleichermassen widerstrebt, zu befehlen wie zu gehorchen, andere Individuen wie uns selbst einzusperren, dann lasst uns den Bau dieses hässlichen Gefängniskomplexes aus kaltem Glas und Beton stören, blockieren und – verhindern! Und zwar mit unseren eigenen Händen. Dazu brauchen wir weder Politik, noch Vertretung.
Verantwortlich für die Realisierung dieses Mahnmals der Unterwerfung sind alle, die sich entscheiden, sich daran zu beteiligen. Seien es die Politiker oder die Architekten, die Abriss- oder die Bauunternehmen, die Verwalter oder schlicht die Bullen selbst. Und diese Verantwortlichkeiten haben ein Gesicht, einen Namen und eine Adresse…
Für ein Leben in Freiheit, ohne Polizei, Knäste und Justiz