26.8.2011:
Von der Chilenischen Hauptgewerkschaft wurde zu einem 48-stündigen Generalstreik aufgerufen. Hunderttausende (nach Polizeiangaben: 175’000, nach Gewerkschaften: 600’000) demonstrierten in dutzenden Städten von Chile, mehr als 50’000 davon in Santiago. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, wobei 153 Polizisten verletzt worden seien, 6 davon durch Schüsse. Der 16-Jährige Junge Manuel Gutierrez wurde von einem Schuss aus einer Polizeiwaffe tödlich getroffen. Demonstranten und Gruppen von vermummten Jugendlichen konfrontierten sich bis am nächsten Morgen mit Steinen, Molotovs, Stöcken und vereinzelt mit Feuerwaffen mit der Polizei, sie zünden Autos an und errichten zahlreichen Orten in der Stadt Barrikaden aus brennenden Pneus oder Holzgegenständen. Die nächtlichen Krawalle konzentrierten sich auf die Vororte der Hauptstadt sowie die Umgebung von Universitäten. 50’000 Bewohner der Stadt Santiago waren von Elektrizitätsausfällen betroffen, die „Vandalenakten“ zu verschulden waren. Die Bullen verhafteten während der mindestens zwei Tage andauernden Unruhen 1394 Personen, hunderte wurden verletzt.
Die Medien reden von den schwerwiegendsten Protesten seit dem Ende der Pinochet-Diktatur 1990.