Plakat: Für eine Welt ohne Grenzen und Knäste

 

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Für eine Welt ohne Grenzen und Knäste

Als Generation, die nichts als die Herrschaft des kapitals kennt, durchstreifen wir tagtäglich die Landschaften einer Welt, die unablässig ihre eigene Rechtfertigung verkündet. Während die Allgegenwart der Ware, die Armut (als Mangel an Überlebensmitteln) zu verdrängen scheint, verbreitet sie das Elend (als Enteignung unserer Träume). Wie soll man sich verlieren, wie ein anderes Leben erfinden, in einer Welt, deren Herrschaft noch die verborgensten Winkel durchdringt? Vom ersten Gefängnis bis zum modernen Urbanismus hat der Architekt schon immer zur Arbeit der Polizei beigetragen; und auch wenn die falschen Freuden der Warenwelt darüber hinwegzutäuschen versuchen, sind wir gefangen in einer Welt, die kein Aussen mehr kennt.

« Solange du dich ruhig verhältst, wird dir nichts geschehen » : Mit dieser billigen Erpressung sollen wir das Abenteuer der Freiheit gegen eine Welt der Langeweile eintauschen. Die soziale Befriedung hält uns an die Lohnarbeit gefesselt, während die Politiker die allgemeine Resignation verwalten. Wer sich den gesellschaftlichen Zwängen verweigert und andere Wege sucht, dem drohen jene Haftanstalten, die schliesslich das konzentrierte Abbild einer ganzen Gesellschaft darstellen, die auf Autorität und Kontrolle basiert. Doch neben der Erniedrigung, uns in Wohnsiedlungen und Bürokomplexen einschliessen zu lassen bis wir in sozialer und individueller Vereinzelung krepieren, bleibt noch immer die Möglichkeit der Revolte: um gemeinsam den Ausbruch aus diesem sozialen Gefängnis zu wagen.

Etliche Aufstände durchzogen in den letzten Jahren die europäischen Knäste und Metropolen. Die oft unartikulierten Schreie drücken schlicht das Verhältnis zu einer Welt aus, die uns völlig fremd geworden ist. Wir haben nichts zu fordern, denn wir wollen nichts bewahren. Wenn wir uns für die Revolte entscheiden, dann um das Unbekannte anzutasten, um endlich Raum für Fragen zu öffnen, die sich der Politik entziehen.

Aller Komplexität der Welt zum trotz, sind es noch immer die Ausgebeuteten selbst, die diese Maschinerie am Laufen halten, und insofern wir uns als solche erkennen, besitzen wir bereits jetzt die Möglichkeit, mit etwas neuem zu beginnen. Wenn in uns noch der Wille lebt, nicht hinter den Mauern zu verderben, die unser Denken und Handeln versperren, dann lasst uns lieber jene angreifen, die sie erbauen und verteidigen. Wenn wir noch den Drang nach Freiheit verspüren, dann lasst uns diese Mauern niederreissen, um endlich wieder eine andere Welt zu denken, für die es sich zu kämpfen lohnt!

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