Nach den Ausschreitungen von Freitag Nacht im Langstrassenquartier und nachdem es schon im Verlaufe des Samstag Nachmittags während Protesten gegen eine Kundgebung von Abtreibungsgegnern beim Helvetiaplatz zu Wasserwerfer und Gummischrott Einsatz und einer eingeschlagenen ZKB-Bank kam, brachen gegen Mitternacht beim Central erneut Unruhen aus.
Gegen 23:30 bewegten sich ca. 150 Menschen vom Hauptbahnhof Richtung Central. Die Polizei war bereits in der Bahnhofshalle präsent, wo sich die Leute versammelten, da zu einer „illegalen Party“ aufgerufen wurde. Sie kontrollierte und verhaftete bereits im Vorhinein mehrere Personen. Als die Menschenmenge beim Central angelang, gesellten sich auch immer mehr Passanten dazu.
Kurz vor Mitternacht begannen einige vom Hirschengraben her Bauabschrankungen und Steine auf die Polizei zu werfen. Diese setzte einen Wasserwerfer ein und antwortete mit Tränengas und Gummischrot auf die zahlreichen Steine und Flaschen. Über mehrere Stunden konfrontieren sich verschiedene Gruppen Vermummter rund um den Bahnhof immer wieder mit der Polizei. Diverse Schaufensterscheiben gehen zu Bruch, Autos werden beschädigt und Abfallcontainer angezündet. Ein Polizeivan und eine Luxuskarosse werden umgeworfen. Die Polizei verhindert Versuche ins Limmatquai oder in die Bahnhofstrasse zu gelangen. Unterdessen gelingt es aber, die Tramhaltestelle des Bahnhofquai völlig zu zertrümmern.
Es kam zu über 100’000 Fr.- Sachschaden. Die Polizei verhaftete insgesamt 91 Personen. Eine 80-köpfige Gruppe wurde von der Polizei gestoppt, als sie versuchte ins Limmatquai einzubiegen. Sie erhielten Wegweisungen. Schliesslich wurden 91 Personen eingekesselt und festgenommen. 43 davon wurden am Sonntag wieder entlassen, die restlichen werden am Montag von der Staatsanwaltschaft befragt. Der grösste Teil der Festgenommenen wird wegen Landfriedensbruch, Gewalt gegen Beamte oder wegen Verstosses gegen das Vermummungsverbot angezeigt.
„Die meisten der Verhafteten sind Schweizer Staatsangehörige und sehr jung: Über 80 sind zwischen 16 und 25 Jahre alt, 3 sind jünger als 15 Jahre alt. […] Zwei Drittel der Verhafteten stammen aus der Agglomeration Zürich, ein Drittel wohnt in der Stadt. […] Fussballfans oder Angehörige des Schwarzen Blocks seien gestern Abend jedenfalls nicht in Erscheinung getreten“, meinen die Medien.
Die Unruhen dauerten mehrere Stunden an, gegen drei Uhr Nachts hatte sich die Situation weitgehend gelegt, es kam aber immer noch zu vereinzelten Auseinandersetzungen.