Artikel aus 20 min, vom 24. Oktober:
Drei Polizisten bei Einsatz gegen Sprayer verletzt
In Lausanne ist es zu einer Massenschlägerei zwischen der Polizei und mehreren Jugendlichen gekommen. Die Bilanz: Drei verletzte Polizisten und zwei Teenager in Haft.
Eigentlich war es ein Routinefall für die Polizei: Die Beamten rückten in die Nähe des Bahnhofs in Lausanne aus, wo Jugendliche so genannte Tags an die Wände sprayt. Als die avisierte Polizei eintraf, flüchteten die Sprayer und mischten sich unter das Publikum eines in der Nähe stattfindenden Undergroundfilm- und -musikfestivals.
Die Polizei wollte in der Folge eine Person befragen, doch es kam zu einem Handgemenge mit den Umstehenden. Die Beamten setzten dabei einen «Mega-Pfefferspay» ein, wie es in einem Communiqué heisst. Ein zu Boden gestürzter Beamter wurde von der aufgebrachten Menge mit Fusstritten und Schlägen traktiert. Eine junge Frau versetzte dem am Boden Liegenden Fusstritte ins Gesicht.
Von acht Kilo schwerem Pflasterstein getroffen
Ein Kollege des Beamten setzte darauf seinen Schlagstock ein, um die Angreifer in Schach zu halten. Mehrere Jungendliche bewarfen die Polizisten – sie hatten inzwischen Verstärkung erhalten – im Verlauf der Auseinandersetzung mit Steinen und Gegenständen. Ein Polizist wurde von einem acht Kilogramm schweren Pflasterstein am Genick getroffen.
Er und ein weiterer Polizist mussten ins Spital gebracht werden; sie bleiben aber arbeitsfähig. Der Beamte, der Fusstritte ins Gesicht erhalten hatte, wurde dagegen 15 Tage krank geschrieben. Von den jugendlichen Randalierern wurden zwei Personen in U-Haft genommen – dazu gehörte auch die junge Frau, die den Polizisten ins Gesicht getreten hatte.
Die Ausschreitungen sind bereits der zweite schwere Zwischenfall in Lausanne innerhalb der vergangenen sieben Tage: Bereits am vergangenen Wochenende war die Stadt zum Schauplatz einer Schlägerei unter 24 Jugendlichen geworden. Die Polizei nahm damals sieben Personen vorübergehend fest.