28.12.2009 – Ausschreitungen bei anti-WTO Kundgebung

Schon von Beginn der Demonstration an sind etliche Fenster von Banken, Autohändlern, gehobeneren Geschäftern und Autos zerschlagen worden. Mindestens 4 Autos gingen in Flammen auf. Nach ca. 5 verwüsteten Strassenzügen wurde offzielle Kundgebung abgebrochen. Die Polizei versuchte mehrmals die Leute zu verstreuen, doch die  Auseinandersetzungen hielten teilweise bis um 18:00 Uhr ab. Die Polizei spricht von 19 Verhafteten, davon 4 Diebe (offenbar wurden auch Geschäfte geplündert).

 

Bilder und ein Artikel aus der 20 Minuten:

 

Demonstranten zerstörten dieses Schaufenster in Genf. Bild: Leser-Reporter

An der WTO-Demo in Genf wurden mehrere Autos angezündet (28.11.09).

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Brennende Autos in Genf – Demo abgebrochen

An der Anti-WTO-Demonstration in Genf ist es zu Ausschreitungen gekommen, vier Autos standen in Flammen und Schaufenster wurden zerstört. Wegen den Tumulten wurde die Protestkundgebung von den Organisatoren abgebrochen.

 

An der WTO-Demo in Genf wurden mehrere Autos angezündet (28.11.09). (Bild:
Keystone)

An einer Anti-WTO-Demonstration vom Samstag in Genf ist es
zu Ausschreitungen gekommen. Mitglieder des «Schwarzen Blocks» schlugen
Scheiben ein und zündeten Autos an. Die Polizei verhaftete 19 Personen. Eine
ältere Frau wurde im Gewühl am Kopf verletzt. Die Polizei sprach von 3000
Teilnehmern, die Organisatoren von bis zu 5000.

Kurz nach Beginn der Demonstration schlugen einige
Vermummte Scheiben ein, zündeten Autos an und beschädigten Gebäude und
Infrastrukturen. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas ein und verhaftete 15
Mitglieder des «Schwarzen Blocks» sowie vier Diebe, wie Monica Bonfanti, Chefin
der Genfer Kantonalpolizei, im Westschweizer Radio sagte. Um den «Schwarzen
Block» von den friedlichen Demonstranten trennen zu können, habe die Polizei
den Demonstrationszug unterbrechen müssen. Während bei den
Demonstrationsteilnehmern und der Polizei keine Verletzten zu beklagen waren,
stürzte eine rund 80-jährige Passantin im Gewühl und musste mit einer
Kopfverletzung ins Spital gebracht werden.

Die Polizei setzte Tränengas gegen die Krawallmacher vom
«Schwarzer Block» ein. Vor dem Hotel Wilson wurde ein Wasserwerfer plaziert.
Die Bevölkerung auf den Balkonen buhte die Randalierer aus. Diese warfen
Rauchbomben.

Grüne verliessen
Kundgebung vorzeitig

Darauf wurde der Protestmarsch gegen die
Welthandelsorganisation (WTO) in Genf ist frühzeitig beendet . Die
Organisatoren der Kundgebung haben sich zu diesem Schritt entschlossen, nachdem
es zu ersten gewalttätigen Ausschreitungen gekommen war.

Die Grünen und die Gewerkschaften verliessen die
Kundgebung nach den ersten Zwischenfällen und distanzierten sich von diesen.
Laut Nationalrat Antonio Hodgers (Grüne/GE) hätte die Polizei die Randalierer schneller
stoppen können.

Vorwürfe an Polizei

Die Demonstration richtete sich gegen das
WTO-Ministertreffen, an dem die USA, China und andere Wirtschaftsmächte ab
kommendem Montag einen Weg zur Wiederbelebung den Welthandel und aus der
Rezession suchen wollen. Gemässigte Demonstranten ärgerten sich, dass das
Anliegen nicht mit friedlichen Mitteln vorgebracht werden konnten. «Probleme
löst man nicht mit Gewalt», sagte der Genfer SP-Nationalrat Carlo Sommaruga. Er
warf der Genfer Polizei in einem Bericht von Radio DRS vor, aus den
Ausschreitungen am G8-Gipfel vor sechs Jahren nichts gelernt zu haben. Die
Polizei habe den «Schwarzen Block» mitten im Demonstrationszug mitlaufen
lassen. Es sei Sachen der Organisatoren, eine Distanz zu den militanten
Demo-Teilnehmern zu schaffen, konterte Polizeisprecher Patrick Puhl.

Die Demonstration sei ein starkes und internationales
Zeichen gegen die Politik der WTO und deren soziale und ökologischen Folgen
gewesen, teilten die Organisatoren im Anschluss mit. Sie bedauerten, dass die
Kundgebung nicht zu Ende geführt werden konnte und nicht alle vorgesehenen
Reden gehalten werden konnten. Die Organisatoren verurteilten im Communique
zudem jegliche Polizeirepression gegen demokratische Rechte. Sie riefen die
Genfer Regierung auf, die Einhaltung der Gesetze vorbehaltslos zu überwachen.

Südkoreaner am Zoll
hängen geblieben

Drei südkoreanische Bauernvertreter konnten an der
Kundgebung erst gar nicht teilnehmen. Ihnen wurde in der Nacht auf Samstag am
Flughafen Genf die Einreise verwehrt. Zwei weitere Bauernvertreter aus der
Gruppe konnten den Flughafen ohne Probleme verlassen.

Laut der Genfer Polizei handle es sich dabei um einen
Entscheid aus Bern, sagte Valentina Hemmler, Sprecherin der Westschweizer
Bauerngewerkschaft Uniterre und der Bewegung Via Campesina, gegenüber der SDA.

«Südkoreaner brauchen kein Visum für eine Einreise in die
Schweiz. Da den Männern hier nichts angelastet wird, fragen wir uns, ob Korea
den Schweizer Behörden nicht ihre Namen hat zukommen lassen», sagte Hemmler.

Die fehlende Transparenz diene dazu, Druck auf die
Bauernbewegung auszuüben. Ein Anwalt habe sich dem Problem nun angenommen.

(sda/ap)


 

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