Ins Schlachthaus?

Übersetzung eines Flugblattes, das an der Kundgebung gegen die Repression am 6. Mai in Lausanne verteilt wurde.
gefunden auf indymedia.ch:

Ins Schlachthaus?

Es gibt Zeichen, die niemanden mehr täuschen können. Ausser vielleicht diejenigen, für welche die Kurzsichtigkeit eine Art ist, die Geschichte zu verbannen.      
  

Zeichen, die uns tragisch an die Offensichtlichkeit des Krieges, der überall im Gange ist erinnern.
Man könnte endlos glossieren, um herauszufinden, ob das nun wirklich der Krieg sei und glauben, dass man sich ihm vielleicht durch die blosse Kraft des Zweifels einen Moment entziehen könnte. Kann man jedoch noch Zweifel hegen an dem, was sich im Irak, in Afghanistan, in Gaza, in den Banlieues, in den Ausschaffungsknästen, in allen Gefängnissen, in der unaushaltbaren Athmosphäre des öffentlichen Raumes oder an den Förderbänden der Fabriken abspielt…
Im März 1943 brachten die Bewohner von Warschau ihre Kinder weiterhin zum Spielen in die Parks unter den Mauern des Ghettos, während es brannte, um die letzten Aufständischen auszulöschen.
In welcher Entfernung muss man sich platzieren, um zu sagen, ob man im Krieg ist oder nicht?
Was diejenigen auch denken und sagen mögen, die die Schweiz noch immer, im Widerspruch zu allem, als im Ozean der Welt verlorene, vom allgemeinen Sturm verschonte Insel des Friedens betrachten möchten: der Krieg spielt sich auch hier und jetzt ab.
Und man sage uns nicht mehr, der Krieg sei weit weg, etwas anderes, etwas viel schlimmeres. Der Krieg ist weder neu noch vollendet. Der Krieg nimmt kein Ende und breitet sich in unendlich heimtückischen Formen aus. Er manifestiert sich bloss mit stärkerer oder geringerer Intensität, mit seinen Waffen, seinen Taktiken, seinen Strategien und seinen Toten, je nach den Erfordernissen des Moments.
Hier ist es ein von Kopf bis Fuss gefesselter Nigerianer, der erstickt, während er gezwungen wird, einen Flug mit Destination Lagos zu besteigen.
Hier ist es ein Gefangener, den man mit einer Rauchvergiftung in seiner Zelle in Bochuz krepieren lässt, um ihn endgültig loszuwerden.
Immer noch hier ist es ein Teenager, dem man eine Kugel in den Kopf schiesst für den Diebstahl eines Luxusautos. Und sein Bruder wird ins Gefängnis geworfen.
Ein 18-jähriger Teenager, den die Waadtländer Polizei standrechtlich hinrichtet, weil er die Figur des Feindes verkörpert.
Es genügte, dass einige Journalisten von den "Lyoner Banden" sprachen oder den Teenager als "von der Polizei bekannt" beschrieben, damit die bittere Pille geschluckt wurde. Als ob es nichts anderes heissen sollte als, dass Sebastien gespielt hat und Sebastien verloren hat. Und dieselben Niederträchtigen fordern mutig als gute Demokraten die Abschaffung der Todesstrafe in China.
Sebastien wurde ermordet. Warum? Für ein Auto, das ohnehin in fünf Jahren auf dem Schrottplatz gelandet wäre. Sebastien ist gestorben, weil die Bullen töten, um eine gewisse Ordnung der Dinge zu verteidigen und aufrechtzuerhalten. Sie werden auch dafür bezahlt.
Es wird die Illusion eines perfekt geordneten Universums mit netten Bürgern, die einen Helm und leuchtende Sicherheitswesten auf ihrem elektrischen Fahrrad tragen und sich mit Bioprodukten ernähren aufrecht erhalten.
Ein kleines helvetisches Glück, basierend auf der Ausbeutung und der Plünderung des Restes der Welt. Müssten wir eine Liste von Verbrechen, an denen die Schweiz teilnimmt oder Komplize ist erstellen, würden wir es nicht schaffen.
Die Verwirrung, die schon so lange herrscht ist so gross, dass es schwierig ist, zwischen der Schweizer Wirtschaft und den SS, die ihre Luger-Flinten 1941 auf die Nacken ukrainischer Juden richteten eine Verbindung zu sehen. Und doch, eben damit diese Geste möglich geworden ist, brauchte es in diesem historischen Moment die Möglichkeit für das Dritte Reich, sein Gold beim Schweizer Bund und seinen Banken gegen Devisen eintauschen zu können.
Gold, Silber, Diamanten, Erdöl, Gas, Getreide, Reis, hier wird alles gehandelt, alles verkauft, alles gekauft, alles geht über die berühmten Nummernkonten, die das Glück der Banken und den Reichtum der Schweiz bedeuten.
Dieses Land ist der Geldschrank der Welt. Ein Geldschrank, der die bösen kleinen Geheimnisse dieser Welt versteckt. Ein Geldschrank voller Vermögen, die aus vielen Leben voller Not entstanden sind. Und hier in der Schweiz profitieren wir alle davon. Was man auch immer dazu sagen mag. Was man auch immer darüber denken mag.
Was gibt es da normaleres als die Tatsache, dass diejenigen, denen wir alles geraubt haben, hierher kommen, um sich zurückzuholen, was wir ihnen weggenommen haben. Alles zu rauben, was die Warenträume verkörpert, die diese Welt uns unablässig verkauft. Geld, solange es welches gibt, wird nie genug für alle da sein. Und alle wissen es. Und alle tun so, als ob sie es nicht wüssten. In Tat und Wahrheit ist Robin Hood in dieser Welt immer noch ein populärer und sympathischer Held. Solange er eine Unterhaltungsfigur auf einer Kinoleinwand bleibt. Ungefährlich. Was diejenigen betrifft, für welche Diebstahl eine Möglichkeit wie jede andere ist um zu überleben, sie haben dafür teuer zu bezahlen. Manchmal mit ihrem Leben. Wie Sebastien.
Man kann sich der Brutalität des Realen entziehen. Ein Auto für ein Leben. Man kann es tun und nicht sehen, dass sie uns bekriegen und es auch weiterhin tun werden. Einige sprechen immer noch von Unfällen oder von Fehlverhalten. Sie sollen zumindest vorsichtig genug sein, um zu schweigen und zurück in ihren Sandkasten spielen gehen. Als ob die Beugung eines Zeigefingers eines Bullen auf dem Abzug einer Feuerwaffe dem Zufall zuzuschreiben wäre. Natürlich…
Wir lassen uns nicht täuschen. Zu behaupten, Sebastien starb als Ermordeter ist das Mindeste. Und auch, zu behaupten, dass es sich hierbei um einen laufenden Krieg handelt.
Wir verlangen nicht, dass dieser Bulle ins Gefängnis gesteckt wird. Wir verlangen keine Gerechtigkeit. Bloss nicht. Wir verlangen im Moment nichts ausser die Freilassung von Erdal, Yunus, Costa, Sylvia und Billy und aller Gefangener. Sogar die Unschuldigen. In der Zwischenzeit…

auf französisch:

À l’abattoir?

Il y a des signes qui ne peuvent plus tromper
quiconque. À l’exception peut-être de ceux pour qui la myopie est une
manière de conjurer l’Histoire.

Des signes qui nous rappellent tragiquement à
l’évidence de la guerre qui se joue partout. On pourrait gloser sans
fin à savoir si cela est vraiment la guerre et croire qu’un instant
peut-être on pourrait s’y soustraire par la seule force du doute.
Peut-on pourtant encore douter de ce qui se vit en Irak, en
Afghanistan, à Gaza, dans les banlieues, dans les centres de rétention,
dans n’importe quelle prison, dans l’atmosphère irrespirable des
open-spaces ou sur la chaîne des usines…
En mars 1943, les
habitants de Varsovie continuaient à emmener leurs enfants jouer dans
les parcs sous les murs du ghetto tandis que celui-ci brûlait pour en
finir avec les derniers insurgés.
À quelle distance doit-on se placer pour dire si on est en guerre ou pas ?
Quoi
que pensent et disent ceux qui aimeraient, envers et contre tout,
toujours considérer la Suisse comme une île de paix perdue au milieu de
l’océan du monde, préservée de la tourmente générale, la guerre se joue
aussi ici et maintenant.
Et que l’on ne vienne plus nous dire que
la guerre c’est loin, c’est autre chose, quelque chose de bien plus
grave. La guerre n’est ni nouvelle ni achevée. La guerre se perpétue et
se déploie sous des formes infiniment sournoises. Elle se manifeste
seulement avec plus ou moins d’intensité selon les nécessités du moment
avec ses armes, ses tactiques, ses stratégies et ses morts.
Là, c’est un Nigérian ligoté des pieds à la tête qui meurt étouffé lorsqu’on le force à embarquer sur un vol destination Lagos.
Là, c’est un détenu qu’on laisse crever d’asphyxie dans sa cellule de Bochuz pour s’en débarrasser définitivement.
Encore
là, c’est un môme à qui on loge 
une balle dans la tête pour avoir volé
unevoiture de luxe. Et c’est son frère qu’on jette en prison.
Un môme de 18 ans que la police vaudoise exécute sommairement parce qu’il incarne la figure de l’ennemi.
Il
a suffi à quelques journalistes d’invoquer les «gangs de lyonnais» ou
de désigner ce môme comme «connu des services de police» pour faire
passer la pilule. Comme pour signifier qu’il n’y avait rien d’autre à
penser hormis que Sébastien a joué et Sébastien a perdu. Et dire que ce
sont les mêmes infâmes qui réclament courageusement en bons démocrates
l’abolition de la peine de mort en Chine.
Sébastien a été abattu.
Pourquoi ? Pour une voiture, qui aurait de toute façon fini à la casse
dans moins de 5 ans. Sébastien est mort parce que les flics tuent pour
défendre et conserver un certain état des choses. On les paye aussi
pour le faire.
Maintenir l’illusion d’un univers parfait composé
de gentils citoyens avec des casques pour protéger leur tête et des
gilets fluos sur leur bicyclette électrique qui s’alimentent en
produits bios.
Un petit bonheur helvétique construit sur
l’exploitation et la mise à sac du reste du monde. Si nous devions
rappeler la liste des méfaits auxquels participe ou collabore la Suisse
nous n’y arriverions pas.
La confusion qui règne depuis si
longtemps est telle qu’il est difficile de faire le rapport par exemple
entre l’économie suisse et les SS qui pointaient leur flingue Luger sur
la nuque de juifs ukrainiens en 1941. Et pourtant, précisément pour que
ce geste-là ait été possible, il a fallu aussi qu’à ce moment
historique, le troisième Reich puisse échanger son or à la
confédération helvétique et ses banques contre des devises.
Or,
argent, diamants, pétrole, gaz, blé, riz, tout s’échange ici, tout se
vend, tout s’achète, tout transite sur ces fameux comptes numérotés et
fait la fortune des banques et la richesse de la Suisse.
Ce pays
est le coffre-fort du monde. Un coffre-fort qui recèle les vilains
petits secrets de ce monde. Un coffre-fort rempli par des fortunes
gagnées sur des vies d’infortune. Et ici en Suisse, nous en profitons
tous. Quoi qu’on en dise. Quoi qu’on en pense.
Alors quoi de plus
normal que ceux qu’on a dépouillés de tout viennent là, dans ce pays,
pour prendre de ce dont on les a privés. Dérober tout ce qui incarne
les rêves de marchandises que ce monde ne cesse de nous vendre. De
l’argent, tant qu’il y en aura, il n’y en aura jamais assez pour tout
le monde. Et tout le monde le sait. Et tout le monde feint de
l’ignorer. La vérité, c’est que dans ce monde, Robin des bois est
toujours un héros populaire et sympathique. Tant qu’il restera un
personnage de divertissement sur un écran de cinéma. Inoffensif. Quant
à ceux pour qui le vol est une façon comme une autre de survivre, ils
le payent chèrement. Parfois de leur vie. Comme Sébastien.
On peut
se dérober à la brutalité du réel. Une voiture pour une vie. On peut le
faire et ne pas voir qu’ils nous font la guerre et continueront à le
faire. Certains persistent à parler d’accidents ou de bavures. Qu’ils
aient au moins la prudence de se taire et de retourner jouer à leur bac
à sable. Comme si la flexion d’un index de flic s’exerçait
accidentellement sur la détente d’une arme à feu. Bien sûr…
Nous ne sommes pas dupes. Affirmer que Sébastien est mort assassiné est un minimum.
Affirmer qu’il s’agit bien là d’une guerre en cours en est un autre.
Nous
ne demandons pas que ce flic soit envoyé en prison. Nous ne demandons
pas que justice soit faite. Surtout pas. Nous n’exigeons rien pour le
moment si ce n’est la libération d’Erdal, Yunus, Costa, Sylvia et Billy
et de tous les prisonniers. Même les innocents.
En attendant…

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